Erfahrungsbericht November 2017

Im November 2017 waren wir, Sarah und Monika, zum ersten Mal im Kindergarten in Buniadu.

Dort sind ca. 76 Kinder, die aufgeteilt in 2 Gruppen von den Lehrerinnen Aminata und Aja mit großem Engagement unterrichtet werden.

Es gibt 2 Klassenzimmer mit Holzbänken und Tischen. In der Gruppe von Aja sind 52 3 -5 jährige Kinder, in der Gruppe von Aminata 24 Kinder 5-.6 Jahre alt. Die 3. Lehrerin Fatou ist derzeit noch im Mutterschutz, kam aber extra mit ihrem kleinen Baby an einem Tag angereist, um uns zu treffen.

Sarah übernahm die Aufgabe, das Materiallager und Lehrerzimmer mit einem großen Schrank und vielen Kartons gründlich aufzuräumen, auszusortieren und übersichtlich neu zu ordnen.
Ich unterstützte Aja mit den kleineren Kindern. Diese saßen oft zu dritt oder viert auf den kleinen Bänken von etwa 8 Uhr bis 13 Uhr…und die Kleinsten schliefen auch schon mal zwischendurch.

Es gibt eine Pause am Vormittag, wenn eine Frau aus dem Dorf mit Tapalapa ( lokales Brot mit warmer Füllung) kommt. Die Kinder bringen für das Pausenessen umgerechnet 6 -10 ct mit, aber auch das können nicht alle aufbringen. Einzelne hatten auch selbst etwas zu Essen dabei. Trinkwasser ist über den Brunnen vom Health Center verfügbar.

Das Schulkommittee hatte bereits einen weiteren Klassenraum mit traditionell geflochtenen Matten geplant, damit die Gruppe dann geteilt werden könnte. Wir sprachen mit Ismaela, dem Leiter des Schulkommittees zusammen über die Notwendigkeit. Und dann wurde das Dach und die Wände auch mit gemeinsamer Arbeit an einem Tag fertig gestellt, obwohl alle Erwachsenen eigentlich durch die Erntezeit sehr beschäftigt waren. Nun haben die Kinder eine Möglichkeit, dort im Schatten auf Matten zu sitzen und etwas zu spielen oder auch mal zu schlafen. Dies ist sehr gut, da es sonst keinen Schatten auf dem Schulhof gibt.

Überraschend für uns war, wie wenig die Kinder streiten. Sie haben in der Pause nur wenig Spielsachen, etwa 7 Roller und Dreiräder, 2 Bälle, 1 großes Springseil und 1 Schaukel, dennoch einigen sie sich fast immer selbst und wechseln sich ab. Sie spielen auch viel miteinander und die Größeren kümmern sich um die Kleinen. Sie sind ganz anders sozialisiert als wir das von Deutschland kennen. Wenn es doch mal Streit gibt, ist er schnell zu klären, selbst wenn man kein Mandinka spricht und sie noch kein Englisch verstehen.

Und es ist etwas Besonderes, wenn sie morgens fröhlich in ihren rot schwarzen Schuluniformen strahlend auf uns zustürmen, die Hand geben, knicksen und ganz erwartungsvoll: „Good morning, teacher“ sagen.

Sie singen und tanzen auch sehr gerne und besonders mögen sie es, wenn Aja ihnen mit dem neuen bunten Kuscheltier „Donkee“ eine Geschichte auf Mandinka erzählt.

Insgesamt hat es uns sehr beeindruckt, mit wieviel Motivation und Liebe die Lehrerinnen unter diesen Bedingungen mit den Kindern arbeiten und mit wie wenig die Kinder zufrieden sind. Der hohen Stellenwert von Bildung, das Engagement aller und ihre freundliche Bereitschaft, uns einen Einblick in ihr Leben und ihre vielfältige Arbeit in den großen Gärten zu geben, hat uns nachhaltig beeindruckt.

Monika Stöhr

Erfahrungsbericht 01.11-22.11.2017

Meine Reise nach Gambia war ziemlich spontan. Als ich erfuhr, dass eine Bekannte nach Gambia geht um dort einen Kindergarten zu streichen schloss ich mich spontan an. Es war gerade noch genug Zeit für alle Impfungen. Und dann ging es los.
In Gambia begrüßte uns sehr schönes Wetter. Da meine Koffer einige Tage später kamen blieben wir 2 Tage in Manjai. Hier wurden wir sehr freundlich willkommen geheißen. Dort versuchten wir zu helfen die vorhandenen Papiere der Mitarbeiter im Büro zu organisieren.
Als die Koffer dann da waren ging es mit der Fähre auf nach Buniadu. Die ursprüngliche Idee, die Wände zu streichen, wurde schon im Voraus abgeändert; da der Kindergarten von Grund auf renoviert werden soll. Darum sollten wir den Lehrer vor Ort helfen.

Der Kindergarten besteht aus 2 Klassen mit insgesamt ca. 80 Kindern. Während meine Reisebegleiterin Monika die Lehrerin der größeren Klasse unterstützte kümmerte ich mich um das Materiallager und das Lehrerbüro. Gleichzeitig suchten wir auch das Gespräch
Insgesamt waren wir knapp 2 Wochen in Buniadu und durften sehr viele schöne Erfahrungen machen. Besonders der Einsatz der Leute vor Ort hat mich persönlich sehr berührt! Beide Lehrerinnen machen ihre Arbeit wirklich aus Überzeugung und tun alles, um das Beste für die Kinder zu erreichen. mit den Mitarbeitern des health centers.

Berührt hat mich auch die Gemeinschaft des Dorfes vor Ort, die uns sehr herzlich begrüßte.
Dann, am Donnerstag der zweiten Woche, hat sich das Schulkomitee getroffen, um zusammen eine Art Klassenraum für die Kleinsten zu bauen. Am meisten beeindruckt hat mich eben diese Leidenschaft der Menschen für eine bessere Zukunft der Kinder. Dieses Dorfkomitee steht zu 100% hinter dem Kindergarten und besteht aus wirklich talentierten und zuverlässigen Leuten.
Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Kulturen ist nicht immer einfach, aber in diesem Fall finde ich sie sehr gut. Natürlich gibt es überall hin und wieder Missverständnisse und Kommunikationsschwierigkeiten, aber diese sind unumgänglich.
Ich habe sehr großen Respekt vor der Arbeit die „Project Aid und „RDI“ vor Ort leisten und ich freue, mich ein Teil davon gewesen zu sein. Mit vielen interessanten Erfahrungen und genauso vielen neuen Freunden bin ich nun wieder zu Hause angekommen und hoffe dass die Unterstützung aller Organisationen vor Ort Gambia weiter voran bringen.

Sarah Häckel

Riverboat-News Nr. 15

Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Freunde und Förderer des Vereins,

spätestens seit wir vor einigen Tagen am frühen Morgen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt schon einmal ein wenig gefroren haben wissen wir, dass uns jetzt der Winter mit viel Kälte bevorsteht. Zur gleichen Zeit warten drei Vereinsmitglieder in Gambia zusammen mit den Einheimischen sehnsüchtig darauf, dass der Winter endlich kommt, weil die Temperaturen dann auf angenehme Werte zwischen 20 und 30 Grad zurückgehen werden. Aber unsere vor Ort tätigen Freiwilligen sind trotz zur Zeit noch sehr hohen Temperaturen guter Dinge und motiviert, Gesundheitsstation und Kindergarten zu unterstützen.

Mitgliederversammlung und Benefizkonzert in Bremen

Es war ein intensives und anstrengendes Wochenende für die Aktiven der Riverboat-Doctors. Am Samstag, den 4.11. waren alle Vereinsmitglieder eingeladen zur jährlichen Mitgliederversammlung. Zwei Dutzend Mitglieder kamen dann auch, teilweise von weit her. Da unser 1. Vorsitzender, Christian Göken, gerade erst wieder aus Gambia nach Hause gekommen war, konnte er natürlich ganz aktuell über die Situation vor Ort berichen ( Vereinsmitglieder haben bereits das Protokoll der Versammlung erhalten). Da viele, vor allem die von weiter angereisten Mitglieder, sich lange nicht gesehen hatten, wurde es für manche dann noch ein langer Abend.
Am darauf folgenden Sonntag fand unser nun schon fast als traditionell zu bezeichnendes „Bockhorner Chorkonzert für Afrika“ statt, dieses Mal mit dem Schwaneweder Chor „good news“, der unter der Leitung von Rafael Olabisi afrikanische Spirituals und Gospels mit Gänsehauteffekt sang. Am Ende des Nachmittegs waren Mitwirkende, Zuhörer und auch unsere Spendendosen höchst zufrieden.

Neue Homepage online

Endlich ist es so weit. Nach wochenlangem Austausch von Ideen und Entwürfen konnte unsere komplett neu gestaltete Hompage Mitte Oktober an den Start gehen. Dank moderner Gestaltung ist sie nun auch auf mobilen Geräten abrufbar. Und die Adresse ist nach wie vor: www.rdi-ev.de Ein Besuch lohnt sich.
Situation des Kindergartens in Buniadu noch desolater als bisher bekannt

Nach den Informationen, die wir durch unser in Gambia arbeitendes Vereinsmitglied erhalten haben, ist es eigentlich ein Wunder, dass der Kindergarten und vor allem seine Leiterin, Aminata Sonko, überhaupt so lange durchhalten konnten. So betrug das Gehalt für die Leitung bis Mitte des Jahres gerade mal etwas mehr als 35 €, was kaum für die Fahrten mit dem Buschtaxi vom Wohnort zur Arbeitsstelle und zurück reicht. Am Nachmittag fuhr Aminata dann oft noch zu den Schulen in anderen Dörfern, um dort Materialien für die Kinder zu erbetteln. Eine Schulspeisung findet schon lange nicht mehr statt (früher spendierte die holländische Stiftung pro Monat einen Sack Reis und eine große Flasche Palmöl, Gemüse mussten die Kinder mitbringen). In den Räumen gibt es keine Tafeln, nichts, um irgendetwas an den Wänden zu befestigen. Die Tische und Bänke sind zum Teil so marode, dass erhöhte Verletzungsgefahr besteht.
Aminata Sonko, Leiterin des Kindergartens

Das ganze Dorf hilft mit bei der Renovierung des Kindergartens

Kaum war die erste Spende von RDI e.V., drei Wassereimer und 80 Trinkbecher, sowie erste Malstifte und Papier, im Kindergarten verteilt worden, kamen die Eltern und andere Dorfbewohner, um jetzt, wo es aufwärts geht mit dem Kindergarten, ihre Hilfe anzubieten. So wurde der gesamte Wildwuchs entfernt, ein kleines Fußballfeld angelegt, alte Spielgeräte entsorgt oder neu angestrichen. Ein Schatten spendender Unterstand im Außengelände wurde aus Flechtmatten errichtet.
Über den Jahreswechsel bleibt der Kindergarten geschlossen. Dann wird er ein neues Dach erhalten so wie Fenster, die bei Regen geschlossen werden können. Außerdem wird der Putz der Wände ausgebessert, und ein neuer Anstrich wird hier ebenso erfolgen wie für die Außenwände unserer Gesundheitsstation.
In Deutschland zeichnen sich erste Sachspenden für die Ausstattung ab, so dass im kommenden Jahr wohl mal wieder ein Container auf die Reise nach Gambia gehen wird ( den letzten haben wir 2014 verschifft ).

Zum Schluss

bleibt mir nur, Sie um Verständnis dafür zu bitten, dass dieser Newsletter sehr stark „kindergartenlastig“ daher kommt. Die daraus abzulesende gute Nachricht lautet ganz schlicht und einfach: die Gesundheitsstation läuft.

Mit den besten Wünschen für den Vorstand
Dr. med. Markus Schopp

Riverboat-News Nr. 14 August 2017

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Förderer des Vereins,

während hier der Sommer relativ feucht daher kommt, schüttet der Himmel über Gambia unvorstellbare Mengen an Wasser auf die Erde herunter. Mit anderen Worten, in Westafrika ist Regenzeit mit der damit verbundenen extremen Belastung für Mensch und Material. So ist schon jetzt absehbar, dass nach Ende der Regenzeit eine Renovierung der Außenanlagen der Gesundheitsstation fällig wird.
Aber trotz Regenzeit geht die Entwicklung unseres Projektes mit manchmal entnervender Langsamkeit und manchmal atemberaubender Geschwindigkeit weiter.

Team der Gesundheitsstation jetzt vollständig

Mit der bevorstehenden Einstellung einer zweiten Krankenschwester und im Gegenzug Entlassung einiger Hilfskräfte ist das Team der Gesundheitsstation jetzt der Größe der Station und dem Umfang der anfallenden Arbeit entsprechend zusammengestellt und besteht aus zwei Krankenschwestern, drei Hilfsschwestern, einem Fahrer für den Krankenwagen, der gleichzeitig auch für die Pflege der Solaranlage und des Außengeländes zuständig ist, einer Reinigungskraft und einem Nachtwächter.
Alle Angestellten haben erstmals ordnungsgemäße Arbeitsverträge erhalten und wurden bei der Sozialversicherung angemeldet. Die Angestellten in Gambia zahlen 5 % von ihrem Gehalt in die staatliche Sozialversicherung ein, der Arbeitgeber weitere 10 % des Gehalts. Sobald alle unsere Angestellten Ausweispapiere beibringen können, sollen bei der Bank in Barra Konten eröffnet werden, damit der lästige Transport von Bargeld am Ende eines jeden Monats entfällt.

Das Team der Gesundheitsstation Bunidu im August 2017 mit Christian und Jacqueline

Kindergarten und Vorschule Buniadu von RDI e.V. betrieben

Wie im letzten Newsletter bereits angekündigt, hat der Verein zum 1. August den Betrieb des Kindergartens und der Vorschule übernommen. Dank einer äußerst großzügigen Einzelspende werden wir in der Lage sein, auch hier die längst überfällige Renovierung durchzuführen und für die Bereitstellung von Material zu sorgen. Sollte die eine Leserin oder der andere Leser dieses Newsletters eine Möglichkeit sehen, uns bei der Beschaffung behilflich zu sein, so möge er/sie sich bitte bei uns melden, vor allem Lernspielzeug in allen Varianten wird dringend benötigt.

Gespräche mit dem Gesundheitsministerium angelaufen

Unsere Arbeit in und für Buniadu findet ja innerhalb des gambischen Gesundheitssystems statt. Um hier Möglichkeiten für zukünftige Modelle auszuloten, fanden mehrere Gespräche mit dem gambischen Gesundheitsministerium statt. Die Zahl der übrigen Meetings mit Mitarbeitern, Dorfkomitee, dem Management des lokalen Partnervereins, dem Lions Club Gambia, lokalen Sponsoren etc. bescherte Christian und Jacqueline zwei arbeitsreiche Wochen in Gambia.

von links:, Charles Mbye, Chairman Project Aid the Gambia, Saffie Lowe Ceesay, Gesundheitsministerin, Christian Göken, Vorstand RDI e.V., Matthias Ketteler, Vorstand Projekthilfe Gambia e.V., Janko Jawneh, Staatssekretär, Jacqueline Wildrich, RDI-Mitglied

Homepage wird überarbeitet

Im Zuge eines Anbieterwechsels wird eine längst überfällige Überarbeitung unserer Homepage erfolgen, die dadurch vielleicht vorübergehend nicht in der gewohnten Weise erreichbar sein wird.

1. Bremerhavener Afrikafestival mit RDI – Informationsstand

Im Rahmen des ersten von der Gruppe Yankadi-Ba veranstalteten Afrikafestivals in Bremerhaven konnte der Verein sich an einem Informationsstand wieder vielen Interessenten präsentieren. Außerdem wurden über 250 Bastelsets verteilt, aus denen Kinder ein kleines Korkboot basteln konnten, während die Erwachsenen sich die in den Tüten befindlichen Informationen über die Arbeit des Vereins in Gambia anschauen konnten. Ein Dank nochmals an Janne Rosebrock, die Entwicklerin dieser Kampagne von der Kunstschule Wandsbeck.

„Leinen los“-Kampagne mit Bootchen basteln — Afrika-Festival — Vereinsmitglieder Marion, Jürgen und Christian informieren Interessenten über den Verein

Gooding-Prämien haben 100 Euro-Marke überschritten

Inzwischen haben meine wiederholten Aufrufe, beim Einkauf im Internet diesen Einkauf über www.gooding.de zu tätigen und unseren Verein als Empfänger für die vom Internet-shop gezahlte Prämie auszuwählen, doch etwas Erfolg gehabt, inzwischen haben 19 Förderer knapp 110 € an Prämien durch ihren Einkauf gesammelt. Allen gooding-Nutzern herzlichen Dank und an alle übrigen die Bitte, es doch einmal zu versuchen, statt zu ebay, expedia, booking etc. direkt zu gehen.

Zum Schluss

bleibt mir nur, vorsorglich schon jetzt auf unsere jährliche Mitgliederversammlung hinzuweisen, die voraussichtlich am 4.11.2017 stattfinden wird. Die offizielle Einladung wird wie immer rechtzeitig erfolgen und es wird sicherlich interessante Berichte geben nach einem Jahr Arbeit der Gesundheitsstation unter afrikanischer Leitung.
Wir hoffen auf viele Teilnehmer.

Für den Vorstand
Dr. med. Markus Schopp

Riverboat-News Nr. 13 Mai 2017

Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Freunde und Förderer des Vereins,

inzwischen sind drei Monate vergangen seit der Wiedereröffnung der Gesundheitsstation in Buniadu, und der Betrieb läuft routiniert und zur allseitigen Zufriedenheit. Nun sehen alle in gespannter Erwartung der Regenzeit entgegen, denn dann wird das Team extrem gefordert sein durch die zahlreichen Malaria-Erkrankungen.
Durch regelmäßigen Kontakt mit unserem Manager und die zeitnahe Übermittlung sämtlicher Kassenbuch- und Bankdaten per Internet hat die Transparenz zwischen dem afrikanischen und dem deutschen Teil unserer Vereinsarbeit ein bisher nicht gekanntes Ausmaß erreicht.

Schulung für die Mitarbeiter des Health Center in „Buschklinik“

In Gruppen von je zwei Teilnehmern hat die Klinik der Projekthilfe Gambia in Jahaly unsere Mitarbeiter jeweils drei Wochen lang geschult. Alle sind mit frischen Eindrücken und dem Willen, das Erlernte in Buniadu umzusetzen, zurückgekehrt. Wir danken der Projekthilfe und dem Team in Jahaly für diese Unterstützung. Außerdem hat bereits im März Herr Dr. Hasan Azadeh unsere Mitarbeiter einen ganzen Sonntag lang unterrichtet, wobei auch die Geselligkeit und gutes Essen für einen Lernerfolg sorgten. Auch ihm herzlichen Dank dafür. Ab Mitte des Jahres erwarten wir dann auch wieder deutsche Ärzte zur Mithilfe. Dabei wird es auch für diese Kollegen weniger um die Behandlung von möglichst vielen Patienten, sondern mehr um die Schulung der Krankenschwestern gehen,
denn diese müssen auch in Zukunft die medizinische Versorgung sicher stellen.

Grundstücke werden RDI überschrieben

Nach einigen Gesprächen zwischen dem RDI-Vorstand und unserem Projektmanager Mr. Famara Fatty einerseits und dem Dorfkomitee andererseits ist es jetzt so weit, dass alle notwendigen Papiere beschafft und mit den entsprechenden Stempeln versehen sind, so dass das Grundstück des Health Centers und das des daneben gelegenen Kindergartens im Grundbuch von Gambia für den Verein eingetragen werden können. Dies erscheint uns eine wesentliche Voraussetzung vor weiteren Investitionen zu sein.

Holländische Stiftung beendet Förderung des Kindergartens in Buniadu

Neben dem Health Center Buniadu befindet sich der Kindergarten für das Dorf. Beide Gebäude wurden vor etwa 25 Jahren von einer holländischen Stiftung errichtet. Während diese Stiftung sich nie in der Lage gesehen hat, das Gesundheitszentrum zu betreiben, hat sie jedoch bis heute den Kindergarten unterstützt, zuletzt allerdings nur noch die Gehälter der beiden Betreuerinnen
bezahlt. So sind die Räume in desolatem Zustand, Spiel- und Lernmaterial ist nicht vorhanden.
Jetzt hat das Dorf uns mitgeteilt, dass diese holländische Stiftung Ende Juli ihre Förderung komplett einstellt, und hat RDI e.V. gebeten, hier einzuspringen. Dies stellt natürlich eine
zusätzliche finanzielle Belastung dar, aber RDI e.V. sollte versuchen, die Kinder von Buniadu nicht im Stich zulassen. Vielleicht findet sicheine Patenschaft mit einem deutschen Kindergarten.

Studenten entwickeln „Marketing-Konzept“ für RDI-e.V.

Wieder einmal haben sich die Studenten der „Kunstschule Wandsbek“ umfangreich mit unserem Verein beschäftigt. Im Unterrichtsfach „social-marketing“ hatten die Studierenden des 5. Semesters die Aufgabe, ein Kampagnen- und Kommunikationskonzept zu entwerfen, das den Bekanntheitsgrad von RDI-e.V. erhöhen und dem Verein neue potentielle Spender zuführen soll. Die Ergebnisse
sind umwerfend. Von der zum Comic verarbeiteten Vereinsgeschichte über ein internet-basiertes Spiel mit Beziehung zu uns bis hin zum Afrikafestival wurden elf überzeugende Konzepte vorgestellt. Das eine oder andere wird sich bestimmt in naher Zukunft verwirklichen lassen.

Zum Schluss

bleibt mir nur, Ihnen einen schönen Sommer und ggf. eine erholsame Urlaubsreise zu wünschen. Und wenn Sie eine Gelegenheit sehen, Gesundheitsstation und Kindergarten in Buniadu zu unterstützen, bitte zögern Sie nicht.

Für den Vorstand
Dr. med. Markus Schopp

Gambia Februar / März 2017

Also eins sei schon mal vorweggesagt:
Mein Plan, „einfach“ nach Gambia zu gehen wurde durch ein Zusammenspiel verschiedener Gegebenheiten schon vor Reiseantritt ziemlich kompliziert. Es kam letzten Endes alles ganz anders als geplant und trotzdem, oder gerade deswegen, wurde es zu einem meiner interessantesten, spannendsten und schönsten Erlebnisse in meinem Leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ursprünglich war ich „nur“ ein Vereinsmitglied der Riverboat Doctors International e.V.(RDI) und mein Plan war es, eben diesem Verein angehöriges Health Center (HC) in Buniadu im Januar zu besuchen. Allerdings änderte sich die Situation des Vereins im November 2016 schlagartig, als klar wurde, dass das deutsche Ehepaar, welches das HC bis dahin seit 2007 geführt hatte, aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurückkehren musste und auch die Arbeit in Gambia nicht wieder aufnehmen würde. RDI e.V. stand nun vor einem großen Problem, da es niemanden gab, der das HC vor Ort leitete und das es wurde vorerst geschlossen.
Für mich hieß das damit: Meine langersehnte und geplante Reise ist erstmal gekanzelt! Ich konnte gar nicht glauben, dass ausgerechnet jetzt das HC nach Jahren der Arbeit einfach schließt …Ich war wirklich betrübt und sah mich schon den ganzen langen Winter in Deutschland meinem Trott nachgehen.
Wie ihr vielleicht durch Newsletter oder Internet erfahren habt, kam es aber doch ganz anders. Die RDI e.V.haben sich an die Projekthilfe Gambia e.V. (PHG) gewandt und Unterstützung angefragt, damit das HC in Buniadu weiterhin geführt werden kann. Ab Februar 2017 übernimmt die PHG e.V.nun Management und Verwaltung des HC, vorerst für die nächsten sechs Monate.
Für mich hieß das Aufatmen und Jubeln, denn so konnte meine Reise doch stattfinden. Da hatte ich allerdings meine Rechnung ohne (Ex-) Präsident Jammeh gemacht.
Geplant war mein Flug für den 15.01.17 und ich verfolgte nun schon seit geraumer Zeit alle Nachrichten um mich auf dem Laufenden zu halten. Als nun am 1. Dezember 2016 Jammeh abgewählt wurde dachte ich, wie wohl auch der Großteil der Gambier, man könne aufatmen und alles wird seinen friedlichen Gang nehmen. Tja, zu früh gefreut. Jammeh erkannte das Wahlergebnis nicht an und Mitte Januar wurde sogar der Notstand von ihm ausgerufen. Touristen wurden aus dem Land geflogen und ich sah meine Reise erneut von höherer Gewalt bedroht…
Was macht man in so einer Situation? Meine Familie und Freunde rieten mir davon ab nach Gambia zu fliegen. Auch wenn es weiterhin friedlich verlaufen sollte. Ihnen war das alles zu heikel. Und es stimmt, das ist Afrika- nicht Europa. Immerhin herrschte hier noch ein Diktator. Trotzdem konnte ich mich nicht mit der Situation abfinden und buchte meinen Flug auf Anfang Februar um.
Regelmäßig stand ich mit Dr. Markus Schopp (zweiter Vorsitzender RDI) und Matthias Ketteler (Gründungs- und Vorstandsmitglied PHG) in Kontakt, um weiteres Vorgehen zu besprechen. Als Jammeh nun am 21.01.2016 ins Exil floh, war das für mich der Startschuss. Zum Glück lief es in Gambia recht friedlich ab und größere Ausschreitungen kamen nicht zustande.
Der neue Plan nun also:
Erst ein paar Wochen in das HC Jahally, um die Arbeit der „Projekthilfe Gambia e.V. „ kennenzulernen und mit den Strukturen und der Organisation („Bürokratie“) vertraut zu werden.. Mit dem gewonnen Wissen sollte es dann weiter gehen nach Buniadu, in das HC der RDI e.V.

Auf Nach Gambia

Gesagt, getan. Am 6. Februar sitze ich dann tatsächlich im Flieger nach Banjul.
Auch ich wurde von dem Projektmanager Famara Fatty herzlich begrüßt und vom Flughafen zu dem Gelände in Manjai Kunda gebracht.
Ich war die ganze Fahrt über einfach nur überwältigt – von der Wärme, dem ganzen Sand auf und um die Straßen herum, den vielen bunten Gewändern und einfach der ganzen Dynamik des Lebens auf den Straßen von Gambia!
Mit diesen ersten Eindrücken ging`s dann in das ruhige Gästehaus in Manjai. Hier gibt es alles was man braucht, es gibt fließend Wasser und Strom, Wasserkocher, Kühlschrank und Gasherd. Die Betten haben Moskitonetze und auch Wlan Zugang war möglich (Über Mr. Fatty habe ich mir am nächsten Tag eine afrikanische SimCard besorgt).

Los geht`s nach Jahally

Zwei Tage später mache ich mich zusammen mit dem Fahrer des JahallyHC`s und dem Ambulanz-Wagen auf nach Jahally. Wir fahren durch ellenlange Gras- und Palmenlandschaften und nur die geteerte Straße lässt erahnen, dass hier irgendwo Leben herrschen muss. Und so war es auch: Plötzlich und unerwartet kommen wir an sehr belebten Dörfern vorbei die uns durch große Menschenaufläufe fahren lassen, welche sich über die ganze Straße verteilen und uns im Schritttempo fahren lassen. Es ist interessant das ganze Treiben zu beobachten: Ziegen und Kühe die auf Autodächern transportiert werden, Eselskarren, die alles Mögliche von A nach B bringen (angebundene Hühner, Holz, diverse Lebensmittel oder einfach Menschen als Passagiere) und zahlreiche Shops, die ihre Ware anbieten. Als weiße werde ich natürlich direkt erkannt und mit winkenden Händen und dem so typischen Wort „Tubaab“ begrüßt. Alle Menschen hier strahlen eine unheimlich fröhliche und positive Lebensenergie aus- die auch gerne über die ärmlichen und zum Teil katastrophalen Lebensumstände hinweg täuschen lässt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Außerdem ungewöhnlich für Besucher wie mich aus dem Ausland sind die regelmäßigen Stops durch Polizei- und Militärkontrollen. Grimmige Gesichter schauen einen an, doch mit einem netten: Hi, how are you? Lockert sich die Stimmung direkt auf und man bekommt auch hier meist ein Lächeln geschenkt.
Nach ca. 4 Stunden erreichen wir das Jahally HC.
Ich werde herzlich von Musukuta „ Musu“ Baba, examinierte Krankenschwester und Leiterin der Klinik empfangen und in das Gästehaus gebracht. Ich bin überrascht von der Sauberkeit des Geländes und meiner Unterbringung (wie ich später noch herausfinden werde, einer sehr komfortablen Unterbringung). Da ich zzt. die einzige Volunteer bin, habe ich jede Menge Platz! Den brauche ich aber auch, denn kurz nach meiner Ankunft werde ich von zahlreichen Kids begrüßt. Alle sind ganz neugierig wer denn da nun angereist sei und die Kinder vermitteln mir direkt ein Gefühl von Willkommen und Angenommen sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch hier gibt es fließendes Wasser und Strom, in der Regel 24 Stunden am Tag, kleinere Ausfälle können vorkommen, sind aber meist schnell wieder behoben. Das Wasser hier lässt sich problemlos trinken und soll sogar eine bessere Qualität haben als das deutsche Trinkwasser. Jedenfalls hatte ich nie irgendwelche Beschwerden. Es gibt aber auch Trinkwasser in Flaschen kaufen. Außerdem gibt es einen Gas Herd in der Küche und auch Pfannen, Töpfe und Besteck. Man kann sich hier also jederzeit auch selber versorgen, wenn man dann doch einmal etwas anderes essen möchte als Reis. Die Betten haben Moskitonetze und in jedem Zimmer gibt es Regale zum Lagern seiner Sachen.
Am nächsten Tag arbeite ich mit Musu in der Sprechstunde (Consultation). Anders als in Deutschland wird die Buschklinik von einer Krankenschwestern geleitet. Ärzte arbeiten eigentlich nur in den Krankenhäusern und führen die Operationen durch.
Arbeitsbeginn ist eigentlich 8:00 morgens, doch es kann manchmal auch 8:30 werden, wenn das Reinigungspersonal noch mit dem Putzen beschäftigt ist. Sowieso scheint hier alles einfach stressfreier zu laufen als von zuhause gewohnt. Es ist immer Zeit für ein nettes Gespräch, Anrufe werden auch während der Arbeitszeit entgegengenommen und wenn Zeit für breakfast ist, lässt man sich das auch trotz großem Patientenauflauf nicht nehmen (gegen 10:30/ 11:00, meist Baguette mit diversen Belägen (Tapalapa) mit z.B. einer Art Sauce aus Zwiebeln, Tomaten, Nudeln und Kartoffeln oder auch einfach nur mit Schokoladencreme oder Mayo). Hier muss man sich also dementsprechend in Geduld üben, denn „sofort“ ist oftmals gleichzusetzen mit „später“.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Behandlung kann man sich wie in einer Hausarztpraxis vorstellen. Die Patienten werden von der Aufnahme (Registration) in die Sprechstundenzimmer geschickt. Dort wird nach den Beschwerden gefragt, dementsprechend behandelt und Medikamente verschrieben. Täglich werden um die 150 Patienten versorgt.
Zu meiner Verwunderung gibt es wenig körperliche Untersuchungen. Meist wird die Diagnose durch das Patientengespräch oder eine Laboruntersuchung gestellt. Man darf natürlich nicht vergessen, und das ist gleichzeitig das, was mich so fasziniert hat- es gibt hier keine Gerätschaften zum diagnostizieren! Keine Computer um Patientendaten einzutragen oder um seine „Vermutung“ zu überprüfen. Das, auf was man sich hier verlässt, sind seine erlernten Fähigkeiten und die Kausalitäten des menschlichen Seins. Dies hat natürlich sowohl positive als auch negative Aspekte- denn ganz ohne Gerätschaften ist eine adäquate Behandlung nicht immer möglich, allerdings kann eine nur mit Gerätschaften gestellte Diagnose eine zu einseitige Sicht auf die Erkrankung ergeben.
In dem Arbeitsbereich der Apotheke (pharmacy) verbringe ich, wie in der Sprechstunde, eine Woche. Hier werden täglich gängige Medikamente zur Ausgabe an die Patienten vorbereitet und in Medizintüten verpackt, um einen schnellen und reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Die täglich benötigten Medikamente werden aus dem Lagerraum des HC (Store) täglich in die Apotheke gebracht.
Nach abgeschlossener Behandlung erhalten die Patienten ihr Rezept und können die verordneten Medikamente in der Apotheke einlösen.
Auch hier bleibt immer Zeit für ein Gespräch mit Patienten oder Freunden, die einfach mal „Guten Morgen“ sagen wollen. Jeder, der gerade anwesend ist, bringt sich mit in das Gespräch ein. Das gehört einfach wie selbstverständlich dazu, scheint niemanden zu stören und spiegelt die unglaubliche Gelassenheit dieses Landes und die sozialen Strukturen wieder.

 

 

 

 

 

 

 

Die letzten paar Tage verbringe ich im Ward, der sogenannten Station. Der Servicegedanke ist hier in Gambia nicht weit verbreitet, somit lautet die Devise eher: Wenn du eine Behandlung haben willst, dann beuge dich ihr! Klingt hart und ist es auf irgendeine Art auch. Die Menschen hier kennen keine warmen Mahlzeiten, die vom Personal ans Bett gebracht werden oder die überall etablierten Kaffeerunden aus deutschen Krankenhäusern. Auch Octanisept (ein Schleimhautdesinfektionsmittel ohne Alkohol, welches auf offenen Wunden/Schleimhäuten nicht brennt) ist hier unbekannt. Somit wird dieWundbehandlung (meist Verbrennungen oder Ulcera durch Würmer) mit Standard Desinfektionsmittel behandelt. Brennt höllisch, aber die Patienten geben während der Behandlung meist keinen Mucks von sich. Sie scheinen einfach froh zu sein, dass ihnen geholfen werden kann. Überhaupt scheint es hier nicht üblich zu sein, sein Leiden nach außen hin zu zeigen. Daher kommen viele Patienten erst mit sehr fortgeschrittener Erkrankung (sei es Wunden oder auch der körperliche Allgemeinzustand) in die Gesundheitsstation. Während der Sprechstunde versuchen die Schwestern die Menschen dafür zu sensibilisieren, früher in die Gesundheitszentren zu gehen und klären sie außerdem über, für uns selbstverständliche, Hygiene- und Selbstpflegemaßnahmen auf.
Die stationären Patienten müssen morgens alle erstmal aus ihren Betten raus und die Station verlassen, damit das Reinigungspersonal freie Bahn hat. Auch das wäre in Deutschland undenkbar. Die Hygienischen Zustände hier auf dem ganzen Gelände haben mich positiv überrascht, umso mehr nachdem ich schon die Zustände in umliegenden Krankenhäusern gesehen hatte.
Gewaschen wird sich selbst oder mit Hilfe von Angehörigen. Diese sind auch für die Verpflegung zuständig.

 

 

 

 

 

 

 

 

Betten beziehen wenn das Laken kleiner ist als die Matratze(dann muss man schon mal die Matratze „platt liegen“)

Trotzdem überwiegt immer die fröhliche und scheinbar ausgeglichene Stimmung. Die Menschen hier, Personal als auch Patienten, haben immer ein Lächeln für einen übrig und eigentlich kommt es mir so vor wie in einer großen Familie, denn jeder darf immer und zu allem etwas sagen. Und das wird auch getan, was ich sehr amüsant finde. Diskussionen unter vier Augen sind hier eher die Seltenheit.
Es dauerte etwas bis ich mit den Menschen hier in engeren Kontakt kam, da man sich natürlich a) aneinander gewöhnen muss und b) viel Eigeninitiative bzw. Interesse erforderlich ist. Ich habe mich einfach eingelassen, mitten rein geschmissen und mitziehen lassen von dem Leben auf dem Gelände.
Ansonsten, wie schon in vorherigen Berichten oft beschrieben, sitzt man nach der Arbeit oft in Grüppchen zusammen und dann ist es immer laut und ein heilloses Durcheinander. Meist trennen sich Männer und Frauen nach getaner Arbeit, zwischendurch sitzen aber auch alle wieder zusammen. Man trinkt Ataya- Tee, plaudert und lacht gemeinsam oder hilft bei den täglichen Verrichtungen. Ich hatte viele Bücher mit und trotz des „nicht vorhandenen“ Freizeitangebotes kam ich nicht zum Lesen. Ich war öfter mit den Mädels unterwegs zu Zeremonien, Programmen oder dem Markt in Brikama Ba, machte Ausflüge zu den Reisfeldern (am Fluss ist es wunderschön), half beim Kochen mit (gibt Muckis in den Armen) oder machte andere kleinere Trips z.B. nach Janjanbureh. Es findet sich eigentlich immer jemand, der einen gerne begleitet.
Und wenn nicht explizit gewünscht wird man auch nicht alleine sein in der „Jahally Familie“!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alle Leute hier sind stets hilfsbereit und bemüht darum, dass man sich wohl fühlt. Auch das gemeinsame Essen bietet gute Gelegenheiten zur Kontaktaufnahme. Außerdem ist es spaßig, denn wer versucht mit den Händen zu essen, so wie es für die Menschen hier üblich ist, wird schnell feststellen, dass es gar nicht so einfach ist. Das hat hin und wieder für einige Lacher seitens der Afrikaner gesorgt. Genauso wie das Waschen der Wäsche. In Gambia geht nichts „einfach“. Irgendwie ist alles mit körperlicher Anstrengung verbunden und so gerne ich neues ausprobiere und mitmache- ich vermisse meine Waschmaschine in Deutschland!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der dritten Woche kommen Matthias Ketteler, Uflert Engelkes, Famara Fatty und Mamadi Baldeh vorbei. Jetzt liegt direkt eine Wolke der „deutschen Arbeitsattitüde“ in der Luft und ich habe das Gefühl, alles läuft plötzlich ein wenig schneller. Die Vorständler drehen Drohnenvideos für die Webseite und halten Meetings mit dem Personal ab und schauen sich die Moringa Plantagen an. Auch das Dorfkomitee aus Buniadu (das ist quasi ein Rat der ältesten, welcher Entscheidungen für das gesamte Dorf trifft), kommt vorbei, um sich das Jahally Projekt anzuschauen und einige Dinge für die weitere Arbeit in Buniadu zu besprechen. Z.zt. befinden sich zwei Hilfskrankenschwestern von dem HC in Buniadu vor Ort um Erfahrungen zu sammeln und administrative Abläufe kennenzulernen, welche dann später in Buniadu angewendet werden sollen. Der Plan ist, auch das HC von RDI e.V. zukünftig mit dem gleichen organisatorischen und administrativen System arbeiten zu lassen.
Mamadi und ich machen Inventur der gesamten Medikamente und mit allen zusammen werden organisatorische und administrative Dinge, sowie der weitere Ablauf besprochen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieder zurück nach Manjai

Nach weiteren zwei Tagen machen wir uns nun gemeinsam auf den Weg zurück nach Manjai. Dort verbringe ich eine weitere Woche mit Matthias, Ulfert, Famara und seinem Team. Auch hier ist unsere Woche dicht verplant mit Terminen, es gibt immer was zu tun!
Am Abend treffen wir uns mit Charley M´bye, Besitzer einer Elektriker Firma, Freund und Unterstützer der Projekthilfe. Mit ihm wird über die Situation der HC im Land gesprochen und der morgige Besuch bei der neuen Gesundheitsministerin vorbereitet.
Das erste Mal seit Wochen esse ich Pasta! Und nach 3 Wochen Reis ist das wirklich ein Gaumenschmaus!
Am nächsten Morgen fahren wir zu Herve Zongo, Präsident von mehreren Lions-Clubs in Westafrika. Es geht um eine Unterstützung durch den Lions- Club in Banjul, um möglichst viele ländliche Gesundheitszentren Gambias zu renovieren.
Auch über die aktuelle Situation des HC in Buniadu von RDI e.V. wird gesprochen. Durch die neue Kooperation zwischen RDI e.V. und der Projekthilfe Gambia e.V. soll es auch in Buniadu Renovierungs- und Umbaumaßnahmen geben, für die noch Sponsoren und Partner gebraucht werden. Herve Zongo will uns an eine Zementfirma vermitteln, welche auf der Suche nach seriösen Partnern für ein Teambuilding- Projekt ist. Wie auch in Deutschland geht hier nichts ohne Kontakte und Vitamin B. Ich freue mich über diese Neuigkeiten, wenn auch noch nichts davon spruchreif ist.
Direkt im Anschluss geht es zum Antrittsbesuch bei der neuen Gesundheitsministerin, Saffie Lowe Ceesay. Hier betont Matthias Ketteler die Wichtigkeit der Arbeit des Gesundheitsministeriums und bietet Unterstützung und Hilfe durch die Projekthilfe Gambia an. Allerdings sind durch die veränderte politische Situation auch im Gesundheitsministerium viele Dinge noch im Aufbau und in der Umstrukturierung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Schluss wird die Übergabe von medizinischen Geräten angeboten, die in Manjai Kunda lagern und direkt ein Treffen für den nächsten Tag vereinbart. Anders als das Klischee können auch in Afrika Termine abgesprochen, eingehalten und –manchmal ganz schnell umgesetzt werden.
Zurück im Büro in Manjai Kunda, sortieren und begutachten wir die medizinischen Geräte, unter anderem EKG- und Sono-Geräte, Oxymeter, ein Reanimationsgerät, Rollstühle, Unterarm-Gehstützen und Röntgenbildbetrachter. Alles wird gereinigt und für die Abholung vorbereitet.
Am Morgen darauf wird es trubelig, denn der stellvertretende Staatssekretär und der technische Leiter des Gesundheitsministeriums rücken mit einer Brigade an, um die Gerätschaften abzuholen. Es wird eine kurze Rede gehalten und Dank für die Unterstützung ausgesprochen, und auch Famara Fatty sagt noch ein paar Worte. Dann laden viele Helfer alles ziemlich zügig auf einen LKW und schon sind auch alle wieder weg. Ulfert Engelkes filmt die kurze Übergabe- Zeremonie, um das Material später dem gambischen Fernsehen zur Ausstrahlung zur Verfügung zu stellen. Außerdem verfasst er eine Pressemitteilung für die Zeitungen

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin überrascht, wieviel eigentlich in so einer kurzen Zeit passieren kann und stolz, ein Teil davon sein zu dürfen. Ich lerne viele unterschiedliche Menschen und ihre Kultur kennen und habe das Gefühl, richtig in das Leben in Gambia einzutauchen.
Nun gönne ich mir etwas Freizeit und Touri-dasein und fahre zum Albert Market in Banjul.
Hier bin ich für viele einfach ein weißer Tourist und vermutlich ein laufender Dalasi- Schein. Natürlich auch mit recht, denn jeder hier muss seinen Unterhalt verdienen. Ein soziales Absicherungssystem wie in Deutschland gibt es hier nicht. Verkaufst du nichts, kannst du deine Familie nicht versorgen. Durch die angespannte politische Situation haben viele Touristen das Land verlassen oder sind gar nicht erst hier her gekommen.
Auf dem Markt gibt es alles zu kaufen- Lebensmittel, die in der prallen Sonne lagern und mit Fliegen bedeckt sind, Anziehsachen und Schuhe, tägliche Gebrauchsgegenstände und Elektrogeräte, Holzartikel, Schmuck, einfach allerlei Krimskrams.
Am liebsten hätte jeder auf dem Markt, dass ich etwas an seinem Stand kaufe. Versuche zu erklären, dass das nicht möglich ist, verdampfen wie heiße Luft. Also heißt es falschen und verhandeln, natürlich nicht mit einem Ladenbesitzer sondern meist mit zweien oder dreien, um dann das beste Angebot gewinnen lassen. Bei einem Ladenbesitzer habe ich sogar anstatt mit Dalasi mit Tabak bezahlt. Auch hier ist die Devise: Alles ist möglich!
Trotz der ganzen Belagerung habe ich mich zu keiner Zeit unsicher oder bedroht gefühlt. Ich hatte durchweg mit freundlichen Menschen zu tun und wenn ich in bestimmtem Ton gesagt habe, dass ich nichts kaufen möchte, wurde ich auch in Ruhe gelassen.
Allerdings habe ich mir meist die Zeit genommen, die üblichen Floskeln zu beantworten: Hi, how are u? Where are you from? Is it your first time in The Gambia?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ach so, Geld abheben mit der EC-Karte – ich bin bei der Sparkasse, ist auch möglich. Ich habe zwar 5 verschiedene ATM (Geldautomaten) ausprobieren müssen bevor es klappte, aber letzten Endes habe ich Geld bekommen.
Im Gegensatz zu Jahally bleiben in Banjul keine Wünsche offen, so gut wie alles ist verfügbar, wenn auch etwas teurer (aber für unsere Verhältnisse weiterhin günstig).
Mit vollen Taschen fahre ich dann mit dem Taxi wieder zurück nach Manjai. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten, schätze ich.
Während ich beim Shoppen war, haben Matthias Ketteler und Ulfert Engelkes diverse andere Dinge erledigt. Besuch der Stop-Step Apotheke, die die Medikamente von nun an für beide HC liefern wird, Abholung des Krankenwagens für Buniadu, Treffen mit dem regionalen Lions-Club „Banjul-Kairo“.
Am nächsten Tag erwarteten wir Markus Schopp (2. Vorsitzender RDI e.V.)und Guido Mandilaras (Kinderarzt, Mitglied bei RDI e.V. und Ärztecamp International e.V.- ÄCI). Nach einem Update über die vergangenen Tage ging es auch schon direkt weiter. Wir haben uns mit Dr. Hassan Azadeh getroffen, ein Iraner, der in Deutschland studiert hat und daher auch auch deutsch spricht. Dr. Azadeh, ein Freund der Projekthilfe,wohnt seit knapp 20 Jahren in Gambia und hat hier in verschiedenen Krankenhäusern gearbeitet. Zurzeit ist er medizinischer Direktor in einem Privatkrankenhaus in Brusubi.
Da das HC in Buniadu noch bis Ende letzten Jahres unter deutscher Leitung arbeitete, gibt es dort noch einige Medikamente aus Deutschland. Nach Durchsicht können diese an Dr. Azadeh übergeben werden, denn er kann sie für die Behandlung seiner Patienten gut verwenden.
Weiter geht`s mit der Inventur der gekauften Medikamente für Buniadu. Sie werden schließlich im RDI-Ambulanzwagen verstaut, um für den Transport morgen startklar zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend gab es ein Meeting beim Mittagessen, um sich abzusprechen und dem Projekthilfe-Büroteam mitzuteilen, was in der nächsten Zeit für Buniadu und Jahally erledigt werden muss.
Es ist Sonntag und somit der letzte Tag in Gambia für Ulfert und Matthias. Sie fliegen in der Nacht zu Montag zurück nach Deutschland. Für uns anderen dreien, also Markus, Guido und mich – ist es vorerst der letzte Tag in Manjai Kunda.
Somit geht eine Woche voller Arbeit, Spaß und jeder Menge neuer Eindrücke und Kontakte zu Ende und öffnet die Türen für das HC in Buniadu.

Auf nach Buniadu

Um 6:00 werden wir am Montagmorgen von dem Fahrer Abdoulie abgeholt und brechen mit dem Krankenwagen auf zum Hafen von Banjul.
Auch das ist wieder ein Erlebnis pur. Es herrscht überall reges Treiben und jeder, der hier ist, möchte mit der ersten Fähre mitfahren.
Wissen muss man, dass es eigentlich zwei Fähren, gibt die fahren. Oft ist aber nur eine Fähre, die hier herrschtund somit kann es auch schon mal passieren, dass ein Auto von ganz hinten aus der Reihe plötzlich an dir vorbeizieht und als erstes auf die Fähre aufgeladen wird. Tja, da guckt man dann nur blöd -und ansonsten ist Geduld angesagt. Oder der Kontakt zu den richtigen Leuten und ein paar Scheinen in der Hand.
Jedenfalls haben wir Glück, denn Krankenwagen werden in der Regel vorrangig behandelt und wir bekommen direkt beim ersten Versuch einen Platz auf der Fähre. Das Beladen der Fähre erinnert mich an das altbekannte Spiel „Tetris“ – Sicherheitsmaßnahmen wie in Deutschland gibt es nicht. Das Motto lautet: Soviele Autos wie geht auf die Fähre packen und Lücken möglichst vermeiden!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach gut 45 Minuten erreichen wird das Nordufer – Herzlich willkommen in Barra!
Das Ausladen der Fähre ist wieder ein Ereignis für sich, Fußgänger und Autos bewegen sich kreuz und quer und überall und blockieren so die schmale Straße aus dem Hafengelände heraus. An den Seiten geparkt warten schon die LKW und Autos, um mit der Fähre zurück nach Banjul überzusetzen..
In Barra wird man direkt von “Taxi Taxi“ -Rufen begrüßt und bekommt von Frauen mit Tabletts auf dem Kopf Eis -erinnert an Wassereis, nur viel süßer und wird in Plastiktüten „serviert“-, diverses Gebäck, Nüsse und ähnliches, angeboten. In den Shops gibt es auch so gut wie alles zu kaufen, vor allem natürlich Tapalapa Brot.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach ca. 20 Minuten kommen wir im HC Buniadu an. Die Menschen hier freuen sich uns zu sehen und begrüßen uns freundlich!
Natürlich gibt es auch hier eine gewisse anfängliche Distanz, schließlich sind wir Fremde, aber ich bin erneut überrascht von dem Empfinden, angenommen zu werden. Es liegt einfach ein grundlegendes Gefühl von Willkommensein in der Luft!

 

 

 

 

 

 

 

Nach einem kurzen Rundgang durch das Gesundheitszentrum versammeln wir uns mit dem Team und besprechen grob den Ablauf für die nächsten Tage. Durch die komplette Neu-Strukturierung steht viel Arbeit an. Es werden nochmals die Zuständigkeiten geklärt und die Zusammenarbeit mit der PHG besprochen.
Das HC verfügt nur über eine kleine Solaranlage. Diese sorgt für Strom im HC und betreibt die Wasserpumpe, durch die das HC mit fließendem Wasser versorgt werden kann. Die tägliche Reinigung der Solarpaneele ist demnach Pflicht, denn sonst geht nichts im HC! Auch bei Ankunft hatten wir kein fließendes Wasser und somit wurde ein Mitarbeiter bestimmt, der die Reinigung der Paneele von nun an übernimmt.
Neben den HC stehen drei große Schiffscontainer die ausgeräumt werden müssen, die neuen Medikamente müssen einsortiert werden und das Personal dahingehend geschult werden, die neuen Medikamente kennenzulernen. Außerdem soll das Dokumentationssystem, welches in Jahally genutzt wird für store, pharmacy, consultation und registration weiter in den Arbeitsalltag hier integriert werden. Seit dem 1.Februar 2017 ist das HC in Buniadu wieder geöffnet und das Team hat schon angefangen, sich in das neue System einzuarbeiten. Um diese Einarbeitung sicherzustellen, wurden -wie bereits erwähnt- zwei Hilfskrankenschwestern aus Buniadu für drei Wochen zur Buschklinik geschickt, um dort mitzuarbeiten. Sobald die zurück sind, gehen die nächsten zwei Mitarbeiter/innen nach Jahally, um das System dort kennenzulernen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier in Buniadu ist es übersichtlicher als in Jahally, da die Gesundheitsstation viel kleiner ist und alles in nur einem einzigen Gebäude stattfindet.
Los geht es also mit der Sichtung des Medikamentenbestandes, dem Aussortieren der deutschen Medikamente und den auch sonst nicht benötigten Materialen aus dem Lagerraum sowie der Zusammenstellung alter und neuer Medikamente in eine einheitliche Inventurliste.
Bei 30 Grad im Schatten in einem Raum ohne Fenster auch eine Herausforderung. Zum Glück haben wir einen Ventilator, der uns zumindest das Gefühl von Abkühlung vermittelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach geht es „nach hause“.
Das Gästehaus liegt ca. 10 Gehminuten vom HC entfernt. Es befindet sich auf einem Grundstück auf dem noch ein paar weitere Häuser stehen. Neben dem Gästehaus wohnt die Klinikleiterin Und Hebamme Ramatoulie Saidykahn mit ihrem fünf Monate alten Sohn Salifu und ihrer Großmutter. Schräg gegenüber wohnt Mama Kumba mit ihrem Mann und ihren Kindern. Direkt vorne auf dem Grundstück wohnt einer der Hilfskrankenpfleger, Ismaela, mit seiner Familie. Die anderen Häuser stehen leer und sehen ziemlich heruntergekommen aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir werden von Mama Kumba mit Essen begrüßt. Für ca.100 Dalasi pro Person, das sind etwa 2 Euro, kocht sie für uns und auch gleichzeitig für ihre Familie. Die Familie hat z.Zt. kein regelmäßiges Einkommen. Das Essen von Mama Kumba ist typisch gambisch: Fleisch oder Fisch mit Reis oder Kartoffeln. Im Gegensatz zu der „Küche“ in Jahally wird hier meist mit ziemlich viel Öl gekocht – oder besser gesagt: eigentlich besteht hier alles aus Öl. Trotzdem schmeckt es mir. Naja, was Essen angeht bin sowieso eher ich pflegeleicht und offen für Neues. Auch das Wasser aus dem „trinkwasserzertifizierten“ Brunnen lässt sich problemlos trinken.
Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied zwischen den Unterbringungen in Jahally und Buniadu: Wasser und Strom!
Im Gästehaus in Buniadu gibt es weder Strom noch fließend Wasser! Trotzdem finde ich es komfortabel und hat einen süßen Charme.
Wer also sein Handy aufladen will, sollte dies tagsüber im HC tun (der Internetempfang ist hier allerdings kaum erwähnenswert und eine Whatsapp zu verschicken kann je nach Standort schon eine Geduldsprobe sein…)
Wasser wird im HC in Kanister gefüllt und dann mit dem Ambulanz Wagen oder per Eselskutsche in die Unterkünfte gebracht!

 

 

 

 

 

 

 

 

Das ist dann Wasser zum Trinken, Kochen, Duschen und für die Toilettengänge. Da es keinen Strom gibt, gibt es auch keinen Kühlschrank! Freut euch auf Zimmertemperatur erwärmte Getränke 😉
Zum Duschen ist das Wasser dann aber wieder wohl temperiert.
Wie ich bereits erwähnte, geht hier in Gambia eigentlich nichts „mal eben“. Alles braucht Zeit oder körperliche Anstrengung. Duschen funktioniert also wie folgt:
Man bringe den großen 10 L/ 20L Kanister ins Badezimmer und fülle dann damit einen Eimer mit Wasser. In dem Eimer befindet sich eine Art Schüssel, bzw. eine Dose ohne Deckel. Diese ist dann der Duschkopf. Und los geht`s! Ich hatte noch einen Waschlappen dabei, hatte ich bis dahin noch nie benutzt, erschien mir aber nun sehr hilfreich!

 

 

 

 

 

 

 

 

Kochen oder Kaffe zubereiten kann man sich dank Gasherd aber auch hier. Töpfe und Besteck sind vorhanden. Es gibt zwei Schlafzimmer mit großen Doppelbetten und Moskitonetzen. An diese Schlafzimmer bindet sich dann jeweils ein Badezimmer an.
Auch wenn sich das jetzt alles ziemlich spartanisch anhört (was es ja auch ist) ist es allemal eine Erfahrung wert so zu leben. Wenn man sich darauf einlässt ist es auch gar nicht so schwer und ziemlich interessant. Man sollte sich nur organisieren, seine Batterie/Solarbetriebenen Lampen oder Kerzen zurechtlegen, so dass man sie auch findet, und nicht danach suchen muss, wenn es bereits dunkel geworden ist (ich spreche aus eigener Erfahrung).

 

 

 

 

 

 

 

Ein weiterer schöner Aspekt in Buniadu ist die Natur! In fünf Minuten ist man am Fluss mit wunderschönen Mangroven Wäldern. Hier kann man einfach alles auf sich wirken lassen und manchmal auch die Fischer bei ihrer Arbeit beobachten.
Mit diesen Eindrücken beende ich den ersten Tag in Buniadu.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag. Weiter geht`s mit der Inventur der Medikamente und dem Aussortieren der Materialien aus dem Lagerraum und aus den Containern. Wir finden einige Medikamente und Materialien, die wir später an Dr. Azadeh und die Klinik in Essau abgeben können, da sie hier im HC nicht benötigt werden.
Später haben wir ein Treffen mit dem Dorfkomitee und Famara Fatty. Hier werden Angelegenheiten zum Grundstück des HC und einer möglichen Erweiterung besprochen. Wir bringen Mr. Fatty wieder nach Barra und treffen uns auf dem Rückweg mit Alpha Mballow. Dieser ist lokaler Manager der National Nutrition Agency (NaNA) in Essau. Diese Agentur bietet ein Ernährungsprogramm für unterernährte Kinder an und es wird eine Zusammenarbeit mit NaNA angestrebt, da das HC in Buniadu in der Vergangenheit viele unterernährte Kinder als Patienten betreute.

Am nächsten morgen wird dann endlich abschließend der komplette Medikamentenbestand, praktisch und theoretisch, zusammengeführt. Das Pflegepersonal erhält immer wieder kleine Schulungen über Indikationen und Wirkungsweisen der (noch unbekannten) Medikamente und eine erste Einweisung in das Dokumentationssystem für die Medikamentenausgabe.

 

 

 

 

 

 

 

Hier konnte ich meine erlernten Kenntnisse aus Jahally anwenden und es hat wirklich Spaß gemacht, zusammen mit den Mitarbeitern vor Ort zu arbeiten und zu sehen, wie sich das ganze System nach und nach weiter aufbaut. Alle waren sehr motiviert und dadurch haben wir viel geschafft in den letzten drei Tagen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch hier fehlt es nie an Freude und Gelassenheit, wobei meine Geduld hin und wieder auf die Probe gestellt wird, denn Gelassenheit bedeutet immer auch warten. Zusammengefasst ist das Arbeiten hier aber sehr angenehm.
Im Vordergrund läuft immer die reguläre Behandlung weiter. Noch hat das HC nur ca. 20 Patienten am Tag (vor Schließung waren es ca. 50-70), doch noch nicht alle Leute in der Umgebung haben mitbekommen, dass das HC wieder eröffnet hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die aussortierten Materialien aus den Containern bringen wir in die Klinik in Essau. Dort treffen wir John Joseph Mandy, den leitenden Pfleger des Krankenhauses, welcher uns auch gleich eine Führung durch das Krankenhaus bietet.
Hier wird mir wieder bewusst wie nötig die Menschen hier jede (medizinische) Hilfe haben. Das Krankenhaus ist nur mit dem nötigsten ausgestattet, Gerätschaften gibt es auch hier kaum und das Gebäude an sich ist auch nicht mehr in dem besten Zustand! Den Anspruch an ein zwei- Bett Zimmer kann man hier vergessen. Meist hat eine Station zwischen 10- und 20 Betten in einem großen Raum.

 

 

 

 

 

 

 

 

Krankenhaus Essau
Nun geht es für mich bzw. uns mit dem Fahrer Abdoulie erneut zurück nach Jahally- diesmal allerdings mit den zwei Ärzten Markus und Guido von RDI, denn diese haben die Klinik in Jahally noch nicht gesehen.

 

 

 

 

 

 

 

In Jahally ist die Freude groß über das unerwartete Wiedersehen und auch die beiden „Neulinge“ werden herzlichst begrüßt. Nach den letzten Tagen ist es wirklich einfach schön entspannt hier und ich freue mich auf eine Dusche unter fließend Wasser.
Nach einer kurzen Nacht geht es erneut zurück nach Manjai und wir lassen den Abend entspannt ausklingen.
Am Samstagmorgen, dem Abreisetag von Markus und Guido, treffen wir uns mit Dr. Azadeh in seiner Klinik in Brusubi, um ihm Medikamente und ein Mikroskop zu überreichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Klinik ist kein Vergleich zu anderen Krankenhäusern die ich bisher gesehen habe. Alles ist gefliest und sauber, es gibt Medikamente und Gerätschaften wie z.B. Sono-und EKG-Geräte oder auch einen Inkubator. Außerdem gibt es einen Op- Bereich.
Zurück in Manjai genießen wir die letzten Stunden am Strand und einem leckeren Essen. Auch hier in der Senegambia Gegend (hier ist die „eigentliche“ Touristen Zone) mangelt es an nichts und der kilometerlange Strand lässt einen die Anstrengung der letzten Tage vergessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun bin ich wieder alleine unterwegs in Gambia.
Dr. Azadeh hat mich nochmal in seine Klinik eingeladen um auch dort Erfahrungen in der Behandlung zu sammeln und bot mir die Möglichkeit, bei einer seiner Op`s dabei zu sein. Ursprünglich ist er Gynäkologe und wir haben eine Frau mit Gebärmutterfibromen (gutartige Geschwülste) operiert.
Das war wirklich nochmal einen Einblick wert, danke an Dr. Azadeh, denn der ganze Ablauf und Umgang mit den Patienten hier in Gambia läuft einfach so anders als zuhause.
Andere Länder, andere Sitten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt mache ich mich nochmals auf nach Buniadu. Als ich jetzt hier ankomme, kommt mir alles schon sehr vertraut vor und neben der Arbeit habe ich nun auch Zeit, mich mit den Angestellten zu unterhalten. Wir lachen viel, sitzen in der Pause zusammen oder gehen nach der Arbeit am Fluss spazieren. Die meiste Zeit verbringe ich mit Ramatoulie und dem kleinen Salifu.
Sie zeigen mir wie ich ihn, so wie es hier üblich ist, mit einem Tuch auf dem Rücken trage, die Fische hier zum fritieren vorbereitet werden oder wie man Ataya kocht.
Die Woche vergeht wie im Flug und ich sehe meine Zeit hier dem Ende zugehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch bevor ich mich tatsächlich verabschiede, halten wir ein Meeting ab mit Dr. Azadeh, dem Personal und dem Dorfkomitee.
Er gibt Ratschläge für alle, klärt die Menschen hier auf über allgemeine Hygiene, die Relevanz der Sauberhaltung des Geländes und der Prävention von Krankheiten (besonders Malaria). Zur Begeisterung aller wird jedem anwesendem der Blutdruck gemessen. Außerdem gibt er eine Einführung in mögliche Symptome und die Ursachen zur Entstehung von Bluthochdruck.
Alle scheinen interessiert und ich bin erstaunt, wie gut dieses Programm von allen angenommen wurde.
Wartebereich Hafen in Banjul

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann ist auch für mich die Zeit des Abschieds gekommen. Die letzten Tage werde ich in dem Manjai Kunda Gelände verbringen und meine gesammelten Daten über Patientenzahlen, Alter, Geschlecht, Diagnose und Behandlung in ein dafür vorgesehenes Computerprogramm übertragen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Außerdem besuche ich die Privatschule von Patricia Ceesay, eine Montessori Schule wie ich sie noch nicht gesehen habe und einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss begleite ich Dr. Azadeh noch ein letztes Mal zu einem Vortrag über weibliche Genitalverstümmlung (Female Genital Mutilation). Auch das ist leider weiterhin ein großes Thema hier in Afrika. Rund 80 % der Frauen hier sind beschnitten worden. Trotz gesetzlichen Verbots werden Mädchen (meistens in dem Alter bis zu dem vierten Lebensjahr) genital verstümmelt. Es werden Klitoris und /oder Teile der Vagina (Schamlippen) entfernt und die Wunde bis auf ein kleines Loch zugenäht. Dies bringt weitreichende Komplikationen (Abszesse, Unfruchtbarkeit, Inkontinenz) oder den Tod mit sich- von den psychischen Schäden ganz zu schweigen!

 

 

 

 

 

 

 

Ich fahre mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück nach Hause. Ich habe soviele neue Dinge erlebt, schockierendes und überraschendes, interessante Kontakte geknüpft und einfach eine komplett andere Welt kennengelernt.
Ich fühle mich sehr dankbar. Dankbar, dass ich das erleben konnte und dankbar,dass es mir in meiner Heimat so gut geht. Mir fehlt es nicht an medizinischer Versorgung und ich muss auch keine Angst haben, morgen kein Essen mehr auf meinem Teller zu finden!
Diese unermüdliche positive Lebensenergie die von den Menschen hier ausgeht, kaum Gejammer und Gemecker, leben mit dem was man hat und das Beste draus machen- das hat mich fasziniert.
Genauso wie die schier grenzenlose Gastfreundschaft die ich zu jeder Zeit erleben durfte!
Natürlich wird man immer auffallen durch seine Hautfarbe, und ja, es gibt bestimmt auch Menschen, die einfach nur dein Geld wollen. Aber ich habe mich zu keiner Zeit unsicher oder bedroht gefühlt. Ich habe mich als Frau frei bewegen können ohne Angst zu haben (Kleidungsstil beachten und nachts war ich auch nicht alleine unterwegs).

Doch man darf trotz alledem nicht vergessen:
Viele Menschen hier lebenweiterhin in Perspektivlosigkeit, haben keine Arbeit und kein Geld. Auch im Jahre 2017 werden Kinder noch an den Strand geschickt um Nüsse zu verkaufen, anstatt dass sie in die Schule geschickt werden, um einen Grundstein für ihre Zukunft legen zu können. Sie werden für das Aufkommen des Lebensunterhaltes verantwortlich gemacht und haben keine Chance auf Bildung!
Gambia zählt immer noch zu einem der ärmsten Länder der Welt, für mich aber auch zu einem der schönsten!

Riverboat-News Nr. 12 März 2017

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Förderer des Vereins,

die Euphorie, die den RDI-Vorstand derzeit erfasst hat, hängt weniger mit dem sich ankündigenden Frühling zusammen als mit den Entwicklungen in Gambia. Am Anfang dieses Jahres hat es Gambia ja sogar geschafft, in den deutschen Nachrichten erwähnt zu werden, und wer sich über BBC-Africa und andere Medien im Internet auf dem Laufenden hielt, sah Panzer durch Banjul rollen. Aber jetzt ist alles gut, kein einziger Schuss ist gefallen, der alte Präsident hat das Land verlassen, der neu gewählte (!) ist im Amt, und die Stimmung in Gambia ist gelockert, fröhlich und optimistisch, wie wir schon gleich am Flughafen erfahren konnten.

Health Center Buniadu arbeitet wieder

Wie geplant konnte das Health Center am 1. Februar seine Tore wieder öffnen. Geleitet wird der Sprechstundenbetrieb nun von Ramatoulie Sandykhan, einer gambischen „village-nurse and midwife“, was bedeutet, dass sie den höchsten in Gambia möglichen Ausbildungsgrad erreicht hat und berechtigt ist, nicht nur als Krankenschwester, sondern auch als Hebamme zu arbeiten. Ramatoulie lebt jetzt im Haus der früheren Projektleitung zusammen mit ihrem kleinen Sohn und der Großmutter zur Betreuung des Kindes während ihrer Arbeitszeiten.
Der Lagerraum wurde inzwischen von abgelaufenen Medikamenten und ähnlichem befreit und mit einem Grundstock an Basis-Medikamenten bestückt. Die Ausgabe dieser Medikamente wird streng überwacht, in die dazu erforderlichen Listen mussten unsere afrikanischen Mitarbeiter erst eingeführt werden. Diese Einführung wird auch derzeit noch durch eine deutsche Krankenschwester, die als Freiwillige für RDI in Gambia arbeitet, fortgeführt. Außerdem befinden sich derzeit zwei unserer Hilfskrankenschwestern für drei Wochen zur Schulung im Health Center Jahali der Projekthilfe Gambia. Nach deren Rückkehr werden zwei weitere Mitarbeiterinnen folgen.

Die Patientenzahlen sind im Moment noch moderat, was gut für Teambildung und das Einüben von Arbeitsabläufen ist. Hier erhielten unsere Mitarbeiter auch schon tatkräftige Unterstützung durch den Besuch von zwei Ärzten aus dem Verein „Ärztecamp International e.V.“, die auch erfreulicherweise wie im vergangenen Jahr einen Zuschuss zu den Medikamentenkosten mitbrachten.

Weitere Spenden verteilt

Bei der Sichtung der in den drei 20-Fuß-Containern gelagerten Materialien fielen uns diverse Dinge ins Auge, die im Health-Center Buniadu auch in Zukunft nicht gebraucht werden. Zwei hochwertige, für Lehr- und Forschungszwecke geeignete Mikroskope wurden Herrn Dr. Hassan Asadeh für das Royal-Victoria-Teaching-Hospital übergeben, eine aufblasbare Rettungsmatratze und diverse orthopädische Hilfsmittel gingen an das nahe gelegene Krankenhaus Essau, acht kleine Roller und Hunderte Buntstifte an den benachbarten Kindergarten. Zahlreich vorhandenes überschüssiges Werkzeug wird nach Manjai Kunda zum Sitz unserer Pantner-NGO „Project Aid the Gambia“ gebracht, nachdem für das Health-Center eine übersichtliche Auswahl getroffen und im Batteriehaus gelagert wurde. Die dort vorhandene regelmäßig die Solaranlage überlastende Waschmaschine wurde verschenkt, unsere Angestellten werden in Zukunft die Wäsche von Hand waschen, wie überall üblich. Der alte, seit fast zehn Jahren nicht mehr reparierbare Generator wurde dem Dorfkomitee geschenkt und befindet sich zur Zeit wohl in Banjul, wo er angeblich doch noch repariert werden kann.

Zum Schluss bitte einkaufen !

Es gibt tatsächlich eine einfache Möglichkeit, den Verein finanziell zu unterstützen, ohne selbst etwas zu spenden. Und das geht so:
Bitte besuchen Sie vor Ihrem nächsten Einkauf im Internet www.gooding.de und entscheiden Sie sich für einen von über 1500 Online-Shops (e-bay, Thalia, Jacko-o, media markt und viele andere).
Im Anschluss wählen Sie Riverboat-Doctors-International e.V. als begünstigten Verein aus, der vom Onlineshop eine Prämie von durchschnittlich 5% des Einkaufswertes erhält.
Jetzt beginnen Sie ganz normal Ihren Einkauf. Die Einkäufe kosten Sie nicht einen Cent mehr. Eine Registrierung ist nicht erforderlich.
Bitte probieren Sie es aus! Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Einkaufen !

Für den Vorstand

Dr. med. Markus Schopp

Riverboat-News Nr. 11 Januar 2017

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Förderer des Vereins,

der Jahreswechsel ist traditionell prädestiniert für Rück- und Ausblicke. Deshalb will ich es auch wieder so halten wie vor einem Jahr, als ich in den News Nr. 6 einen Rückblick auf das Jahr 2015 aus der Sicht der Projektleiterin Heike Tautz gegeben habe. Kursiv geschrieben sind hier jetzt die Passagen, die direkt aus den Berichten von Heike übernommen wurden, der Rest ist ergänzt.

Jahresrückblick 2016

Im Januar waren Irmgard und Helge als Freiwillige in Buniadu. Irmgard hat sich um die Laborausstattung / Laboreinrichtung bemüht, hat dafür alle Container aufgeräumt und die vorhandenen Labormaterialien zusammengesucht.
Helge hat 2 Workshops für Mathematik für unsere Mitarbeiter gegeben, welche von den Mitarbeitern sehr gut angenommen wurden. Diese Workshops wurden jeweils am Wochenende angeboten, also in der Freizeit unserer Mitarbeiter.
Unsere kleine Teneng Njie geb. 09.09.2015 sie wog am 11.11 nur 2,1kg, hat inzwischen die 5 kg Marke überschritten. Im Januar war „Namesgiving“ (Taufe) von Teneng und alle Mitarbeiter des HCs waren eingeladen. Das Dorf liegt ca. 15km von Buniadu entfernt. Bei der Zeremonie wurde das HC Buniadu lobend erwähnt und allen wurde für die Mühe um Tenengs Gesundheit gedankt. Inzwischen hat Teneng von unseren Mitarbeitern den Namen Teneng – Buniadu erhalten und ist der Liebling aller.
Im Februar waren Doris und Hendrike als Freiwillige in Buniadu. Doris unterstützte als ausgebildete Krankenschwester das Team bei der Versorgung der Patienten im Health Center. Hendrike, Pressefachfrau, machte viele Fotos für eine Reportage und half tatkräftig bei den Kochkursen für die Mütter untergewichtiger Kinder.
Im Februar waren dann die Freiwilligenunterkünfte bis an die Grenze ihrer Kapazität ausgebucht.
Janosch war bereits im November für 3 Wochen bei uns im Einsatz. Im Februar reiste er für einen erneuten Einsatz von 3 Monaten an. Im Gepäck hatte er 1200€ für die Erneuerung des Daches der Wartehalle im Health Center. Die Spende von 1200€ hatte sich Janosch durch diverse Arbeiten in Bremen verdient. Janosch unterstützte Heiner bei diversen Bau – und Reparaturarbeiten.
Ende Februar besuchten uns Markus und sein Kollege Guido, Kinderarzt aus München um sich ein persönliches Bild von der RDI Arbeit in Buniadu zu machen. Gleich bei ihrer Ankunft überreichten sie eine Spende von 800 € des Vereins Ärztecamp International e.V. für den Einkauf von Medikamenten.

Ein schwerer Verkehrsunfall … bei einem Buschtaxi mit ca. 20 Fahrgästen versagte die Lenkung. Er prallte zuerst gegen einen Baum, überschlug sich und blieb auf der Seite liegen. Ein Fahrgast starb an Ort und Stelle. Ein Kind, welches am Unfallort spielte, kam  unter das Buschtaxi und starb. Später starb noch ein weiteres Unfallopfer. Mit dem RTW brachte Heiner, zusammen mit Markus und Guido sechs Unfallopfer zum Krankenhaus in Essau. Dort halfen unsere beiden Ärzte gleich bei der Erstversorgung.
In Absprache mit dem Dorf-Komitee und Markus wurde Landing Sanneh entlassen. Landing hatte sich auch nach mehrmonatiger Einarbeitung nicht als künftiger qualifizierter Health Center Manager bewiesen.
Auf Grund der finanziell angespannten Lage des Vereins, wurde im März in Absprache mit dem RDI Vorstand, dem RDI Health Center Komitee und dem Dorf Entwicklung Komitee (VDC) beschlossen, ab April 2016 die Medikamente für unsere Patienten zum Einkaufspreis abzugeben. Ebenso wurde der tägliche Preis für „Tickets“ von 5 Dalasi auf 10 Dalasi angehoben. Für jede Wundbehandlung zahlen die Patienten künftig 15 Dalasi zusätzlich.
Um dieses Vorhaben umzusetzen bedurfte es einiger Vorberei-tungen und Organi-sation. Die Apotheke befindet sich jetzt im Lagerraum, an der Tür zur Wartehalle. In die Tür wurde eine „Klappe“ zur Medika-mentenabgabe und zur Entgegennahme des Geldes eingebaut. Dies erforderte eine große Umstellung für das ganze Team. Abby, sie ist in Mathematik die Beste, hat zusammen mit Heiner die Apotheke und die Kostenabrechnung für die Wundbehandlungen übernommen. Somit fehlte eine Mitarbeiterin in den Behandlungen. Die Buchführung machte Anfangs etwas Probleme, weil einige Patienten nicht genug Geld dabei hatten. Die ersten Tage gab es natürlich unter den Patienten auch einige Diskussionen, doch unsere Mitarbeiter erklärten jeden Patienten mit viel Einfühlungsvermögen auf. Gegen Ende des Monats gab es keine Unstimmigkeiten mehr.
Natürlich haben wir auch Patienten Medikamente gegeben, die an dem Tag kein oder zu wenig Geld mitbrachten und eigentlich hatten wir dieses Geld abgeschrieben. Doch da wurden wir sehr positiv überrascht, denn die allermeisten Patienten brachten den Restbetrag tatsächlich später vorbei.
Vom 20.April bis zum 06.Mai wurde das Health Center geschlossen. In dieser Zeit wurde das Dach der Wartehalle erneuert. Damit die Wartehalle besser belüftet wird wurde das neue Dach um 20cm erhöht. Jedoch haben wir montags, mittwochs und freitags bei Patienten mit Wunden, Verbände erneuert und schwer kranke Patienten weiterhin behandelt.
Ohne einheimische Handwerker geht es nicht – Erneuerung des Wartehallendaches

Den gesamten Juni bis Mitte Juli verbrachten Heike und Heiner in Deutschland, um ihren verdienten Erholungsurlaub zu Hause zu verbringen, ab Mitte Juli zum Beginn der Regenzeit nahmen sie dann die Arbeit im Health Center wieder auf.

Zu schaffen machte allen die zunehmende Luftfeuchtigkeit. Ab ca. 14.00Uhr ist kaum noch jemand in der Lage sich ordentlich zu konzentrieren … jeder läuft mit einem „Schweißtuch „ herum und die Dienstkleidung klebt auf der Haut. Die gespendeten elektronischen Blutdruckgeräte und Fieberthermometer erleichterten die Arbeit sehr.
Vom Klima her war der August für uns alle nur schwer zu ertragen. Das Gras wuchs üppig. Um sich vor Schlangen und anderem unerwünschten Getier zu schützen, legen alle Dorfbewohner eine große grasfreie Schneise rund um ihre Unterkünfte an.
Zweimal waren so starke Regenstürme, dass vermutlich Wasser unter das Dach des Health Centers gedrückt wurde und für Kurzschlüsse sorgte woraufhin die Stromversorgung unterbrochen wurde. Erst nach einigen Tagen, vermutlich war das Wasser dann erst verdunstet, konnte Heiner die Anlage wieder in Betrieb nehmen.
Im September erhielten wir Unterstützung von Mitgliedern des Vereins Ärztecamp International e.V. (ÄCI). Neben Irmgard, die uns bereits im Januar mit ihrem Patner besucht hatte, waren auch Dorothea als Vorsitzende von ÄCI sowie Adelheid (Heidi) als Kinderärztin mit von der Partie. Im Gepäck hatten sie eine neue digitale und sehr hochwertige Babywaage, sowie ein Laborgerät zur schnellen Hämoglobinbe-stimmung. Am 03. Oktober sind die 3 Damen nach Banjul gefahren um als Zuwendung von ÄCI für umgerechnet 850€ Medikamente für das Gesundheits-zentrum einzukaufen.
Irmgard hatte sich bereits im Vorfeld auf die Schulung von Kindern zum Thema „Zähneputzen“ vorbereitet und brachte neben vielen Zahnbürsten auch Anschauungs-material mit. Außerdem konnte sie jede Menge Lese- und Sonnenbrillen verteilen.

Auch im Oktober waren wieder zwei Mitglieder des ÄCI in Buniadu aktiv. Die beiden Kinderärztinnen Annette und Caro hatten dabei nicht nur viele Kinder, sondern auch den mehr und mehr unter Schmerzen leidenden Heiner zu betreuen. Schließlich baten Heike und Heiner den Vorstand, sie wegen Heiners schlechtem Zustand vorzeitig nach Deutschland zurück zu holen.
Am 4. November traten sie dann ihren Heimflug an, und wenige Tage später erreichte den Vorstand auch eine Krankmeldung für Heike. Das Health Center blieb ab Anfang November geschlossen.
Im Dezember erfuhr der Verein dann schriftlich (für ein persönliches Gespräch standen Heike und Heiner Tautz nicht zur Verfügung), dass die Beiden nicht nach Gambia zurückkehren würden.
Bei den nun plötzlich und unerwartet notwendig werdenden Überlegungen für die Zukunft des Health Centers erhielten wir großartige Unterstützung durch den Vorstand des Vereins „Buschklinik e.V.“ Sofort nach Weihnachten flogen dann Christian und Olaf nach Gambia, um vor Ort zum einen Mitarbeiter und Bevölkerung zu informieren und zum anderen die Einsetzung eines neuen – jetzt afrikanischen – Managements vorzubereiten. Es gab mehrere sehr fruchtbare Gespräche mit dem Dorfkomitee und dem Team des Health Centers. Die Dorfbevölkerung war sehr froh über die Zusage, dass der Verein ihnen die Wiedereröffnung des Health Centers auch ohne die Mitarbeit von Familie Tautz fest zusichern konnte.
Im Zuge einer Bestandsaufnahme konnten viele in den Containern lagernde Sachspenden aus Deutschland endlich an die Dorfbevölkerung verteilt werden.

Ein vorsichtiger Blick auf 2017

Dank der wunderbaren Unterstützung, die der Verein in dieser schwierigen Lage erhielt, lautet die Planung wie folgt: Wiedereröffnung des Health Center ab Februar. Eingestellt wurde dafür eine gambische Krankenschwester, die uns über die NGO „project aid the Gambia“ vermittelt wurde. Die Ausgestaltung der weiteren Zusammenarbeit mit dieser NGO und ihrem deutschen Mutterverein „Buschklinik e.V.“ ist derzeit Inhalt intensiver Gespräche. Auch werden weiterhin hoffentlich viele europäische Freiwillige zur Unterstützung anreisen.

Außerordentliche Mitgliederversammlung

Alle Vereinsmitglieder erhalten zusammen mit diesem Newsletter die Einladung zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, auf der der Vorstand ausführlich über die anstehenden Veränderungen berichten wird.

Zum Schluss

bleibt mir nur, Heike und Heiner Tautz für ihre jahrelange, teils mühsame Arbeit für die Bevölkerung am Nordufer des Gambiaflusses zu danken und ihnen für ihre persönliche Zukunft alles Gute zu wünschen. Uns allen wünsche ich die Kraft, diese Arbeit fortzusetzen und stetig zu verbessern im Sinne einer nachhaltigen Hilfe für die wundervollen Menschen in Gambia.

Für den Vorstand

Dr. med. Markus Schopp

Riverboat-News Nr. 10 Dezember 2016

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Förderer des Vereins,

vor ziemlich genau zwei Jahren haben wir den ersten Riverboat-Newsletter verschickt. Seither wechseln sich gute und schlechte Nachrichten kontinuierlich ab. Auch in diesem Newsletter werden gute und schlechte Entwicklungen zur Sprache kommen müssen.

Vereinsvorstand im Amt bestätigt

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung standen die turnusmäßigen Neuwahlen des Vorstandes an. Der gesamte Vorstand wurde für weitere zwei Jahre gewählt, so dass Kontinuität in der Vereinsarbeit gewährleistet ist. Alle Vereinsmitglieder erhalten zusammen mit diesem Newsletter das ausführliche Protokoll der Mitgliederversammlung.

Heike und Heiner Tautz erkrankungsbedingt in Deutschland

Anfang November erreichte uns die Nachricht, dass Heiner Tautz so schwer erkrankt war, dass auch die in Buniadu anwesenden deutschen Ärztinnen die möglichst baldige Rückholung nach Deutschland empfahlen. Dies konnte kurzfristig ermöglicht werden, und nun wünschen wir Heiner eine baldige Besserung seiner Beschwerden.

Weitere Vereinskooperationen

Neben der bisher recht erfolgreich verlaufenden Kooperation mit dem Münchener Verein „Ärztecamp International e.V.“ laufen nun auch Gespräche mit anderen in Gambia aktiven Vereinen, um durch die Bündelung von Ressourcen die Arbeit zum Wohle der Bevölkerung von Buniadu weiter zu stärken und zu verbessern.

Zum Schluss

dieses ausnahmsweise recht kurzen Newsletters wünschen wir allen Mitgliedern, Freunden und Förderern von RDI e.V. eine besinnliche Adventszeit, nicht ohne daran zu erinnern, dass nur durch Ihre Spenden unsere Arbeit ermöglicht wird.

Für den Vorstand

Dr. med. Markus Schopp

Projektbericht Gambia 26.09.2016 – 10.10.2016

Ärztecamp International e.V. Deutschland
In Zusammenarbeit mit Riverboat Doctors International e.V. Buniadu/Gambia

Projekt:

Riverboat Doctors International e.V.
RDI e.V. betreibt ein Gesundheitszentrum in Buniadu, einem Provinzdorf am Nordufer des Gambia Flusses in Westafrika. Geleitet wird das Zentrum von der deutschen Krankenschwester Heike Tautz. Ihr Ehemann, Heiner Tautz, kümmert sich um die technischen Belange. Zehn einheimische Mitarbeiter und Freiwillige aus Europa vervollständigen das Team.

Teilnehmer:

RDI e.V. ist vertreten durch Heike Tautz, die mit 11 einheimischen Mitarbeitern im HealthCenter Buniadu arbeitet.
Ärztecamp International stellte:

  • Kinderärztin – Heidi Olischläger,
  • Laborantin – Irmgard Balser,
  • Physiotherapeutin – Dorothea Licht

zur Verfügung.

Ablauf der Anreise:

München-Brüssel mit Lufthansa, Brüssel – Banjul mit Brusselsair,
Übernachtung bei Claudia und Joe Camping Sukuda
Taxi zur Fähre, Fähre von Banjul nach Barra, Taxi nach Buniadu

Leistung Ärztecamp International:

Mitführung von Babywaage, HB Messgerät, 850 Euro für Medikamente, die vor Ort von uns, nach einer Aufstellung von Frau Tautz, in Banjul gekauft wurden. Außerdem Verbandsmaterial, Spritzen, Kanülen, Babyflaschen, Babynahrung, Zahnbürsten, Zahnpasta, Brillen, Sonnenbrillen, Instrumente zur Wundversorgung, Einmalhandschuhe, medizinische Bücher, Handtücher.

Eigenleistungen:

Flug mit Brusselairlines ca. 750 Euro
Übernachtung am ersten Abend in Banjul ca. 25 Euro.
Taxi und Fähre zum Arbeitsort ca. 15 Euro.
Kostenfreie Übernachtung im nahegelegenen Haus (ca. 800 m Entfernung vom HC), 2 Zimmer mit je 1 Toilette, gemauertes Doppelbett mit Matratze, Moskitonetz, Kochgelegenheit durch Gaskocher, nötigstes Geschirr vorhanden, Wasser durch Kanister, kein Strom – Stirnlampe oder Batterieleuchte.
Essen am Tag ca. 5 Euro (Fertigung durch Nachbarin möglich) oder/und Mitgebrachtes wie Nudeln,(Fertigpackung) Kaffee, Müsli, Brot, Salami, Käse, Honig, Marmelade. Obst und Gemüse gibt es nur in Barra ca. 15 km entfernt (Markt am Fährhafen). Hin und wieder kommt ein Fischer vorbei, bei ihm können frische Fische gekauft werden.

Ausstattung der Krankenstation:

Die Station verfügt über ein überdachtes Wartezimmer, ein Büro für die Patientenaktenordner, 3 Behandlungszimmer mit Tageslicht, (in einem davon befindet sich eine Patientendusche),1 fensterloser Raum mit 2 Liegen (für Physiotherapie geeignet). 1 Screening Raum
2 Toiletten
Lager mit Apotheke
1 Kühlschrank
1 Ventilator
Eine Aufenthaltsgelegenheit im Freien (überdacht)
1 Waschmaschine, solarbetriebene Wasserpumpe.
Die Räume waren sauber und wurden täglich gereinigt.
Die Mitarbeiter sprachen alle gut Englisch, so
dass keine Sprachbarrieren vorhanden waren.

Diagnostisch-Therapeutische Möglichkeiten:
Ultraschall Abdomen, Medikamente, Verbandsmaterial, HB Bestimmung, Malaria Test-Set, Urinsticks, Blutdruckmessgerät, Fieberthermometer, Schwangerschaftsteststreifen.

Tagesablauf:

7.30 Ankunft im HealthCenter,
durch die gambischen Mitarbeiter werden die Patienten aufgenommen, Blutdruck gemessen, bei Kleinkindern Gewicht, Fiebermessung, Größe.
Vorläufige Diagnosen Stellung, Patienten werden mit Nummern versehen.
Aufnahme von ca. 70 Patienten am Tag.
Patienten werden einzeln in die verschiedenen Behandlungsräume gebeten, dort finden weitere Untersuchungen statt sowie die Verbandswechsel. Heike möchte jeden Patienten selbst sehen und überprüft unsere Behandlungen. Neue Patienten werden von ihr selbst aufgenommen.
Mittagspause ca. 11 Uhr, Kaffeepause ca. 14.00

Patientengut:

70 % aller Patienten sind Kinder:
Infektionen, Durchfälle, Darminfekte, Husten, Unterernährung, Brand- und Verkehrsunfall Verletzungen, Hauterkrankungen, Hautinfektionen, Abszesse, chronische Otitis, Hochdruck, Wunden durch Würmer und Larven verursacht, Würmer, Malaria, TBC, Aids, Muskel- und Gelenkschmerzen, hochfiebernde Infekte, Blasenentzündungen. Schwangerschaften, Neugeborenen Untersuchungen.
TBC und Malaria Patienten werden mit dem RTW in die kleine
Klinik in Essau (ca. 10 km entfernt) gebracht und dort behandelt, Röntgen ist nur in Banjul möglich. Heike führt das HealthCenter wie eine Hausarztpraxis mit Wiedereinbestellung, dadurch längere Beobachtung der Heilungsprozesse nachhaltig gewährleistet.

Fazit:

Heike Tautz hat mit dem HealthCenter in Buniadu in den vergangenen Jahren ein gutgehendes Imperium aufgebaut. Sie ist mit ihren Behandlungserfolgen weit über die Grenzen hinaus bekannt.
In den ersten Tagen war die Zusammenarbeit schwer, da Frau Tautz die Kontrolle für ihre Patienten selbst übernehmen wollte und wir nicht selbstständig arbeiten konnten. Verständlicherweise, da sie seit Jahren nach bewährter Routine alleine arbeitet.
Doch nach ein paar Tagen, hat sich Vertrauen von beiden Seiten her aufgebaut und die Zusammenarbeit verbesserte sich.
Frustrierend für die Arbeit ist, dass Frau Tautz immer mit finanziellen Unsicherheiten mit RDI zu rechnen hat.
Am zweiten Tag unserer Ankunft wurde sogar über eine Schließung nachgedacht, was uns doch sehr betrübt hätte.
In letzter Minute kamen dann doch noch Gelder und der Betrieb konnte aufrechterhalten werden.
Eine Fortsetzung 2017 ist im Moment noch nicht gewährleistet, das muss erst mit dem Verein RDI geklärt werden. Sollte das positiv ausfallen, kann man über eine weitere ärztliche Hilfe seitens ÄCI erfolgen.
Auf Grund der Unsicherheit einer Fortführung, haben wir die Babywaage und auch das HB Messgerät als Leihgabe zur Verfügung gestellt, damit bei eventueller Schließung beides an uns zurückgegeben werden muss.