Erfahrungsbericht November 2017

Im November 2017 waren wir, Sarah und Monika, zum ersten Mal im Kindergarten in Buniadu.

Dort sind ca. 76 Kinder, die aufgeteilt in 2 Gruppen von den Lehrerinnen Aminata und Aja mit großem Engagement unterrichtet werden.

Es gibt 2 Klassenzimmer mit Holzbänken und Tischen. In der Gruppe von Aja sind 52 3 -5 jährige Kinder, in der Gruppe von Aminata 24 Kinder 5-.6 Jahre alt. Die 3. Lehrerin Fatou ist derzeit noch im Mutterschutz, kam aber extra mit ihrem kleinen Baby an einem Tag angereist, um uns zu treffen.

Sarah übernahm die Aufgabe, das Materiallager und Lehrerzimmer mit einem großen Schrank und vielen Kartons gründlich aufzuräumen, auszusortieren und übersichtlich neu zu ordnen.
Ich unterstützte Aja mit den kleineren Kindern. Diese saßen oft zu dritt oder viert auf den kleinen Bänken von etwa 8 Uhr bis 13 Uhr…und die Kleinsten schliefen auch schon mal zwischendurch.

Es gibt eine Pause am Vormittag, wenn eine Frau aus dem Dorf mit Tapalapa ( lokales Brot mit warmer Füllung) kommt. Die Kinder bringen für das Pausenessen umgerechnet 6 -10 ct mit, aber auch das können nicht alle aufbringen. Einzelne hatten auch selbst etwas zu Essen dabei. Trinkwasser ist über den Brunnen vom Health Center verfügbar.

Das Schulkommittee hatte bereits einen weiteren Klassenraum mit traditionell geflochtenen Matten geplant, damit die Gruppe dann geteilt werden könnte. Wir sprachen mit Ismaela, dem Leiter des Schulkommittees zusammen über die Notwendigkeit. Und dann wurde das Dach und die Wände auch mit gemeinsamer Arbeit an einem Tag fertig gestellt, obwohl alle Erwachsenen eigentlich durch die Erntezeit sehr beschäftigt waren. Nun haben die Kinder eine Möglichkeit, dort im Schatten auf Matten zu sitzen und etwas zu spielen oder auch mal zu schlafen. Dies ist sehr gut, da es sonst keinen Schatten auf dem Schulhof gibt.

Überraschend für uns war, wie wenig die Kinder streiten. Sie haben in der Pause nur wenig Spielsachen, etwa 7 Roller und Dreiräder, 2 Bälle, 1 großes Springseil und 1 Schaukel, dennoch einigen sie sich fast immer selbst und wechseln sich ab. Sie spielen auch viel miteinander und die Größeren kümmern sich um die Kleinen. Sie sind ganz anders sozialisiert als wir das von Deutschland kennen. Wenn es doch mal Streit gibt, ist er schnell zu klären, selbst wenn man kein Mandinka spricht und sie noch kein Englisch verstehen.

Und es ist etwas Besonderes, wenn sie morgens fröhlich in ihren rot schwarzen Schuluniformen strahlend auf uns zustürmen, die Hand geben, knicksen und ganz erwartungsvoll: „Good morning, teacher“ sagen.

Sie singen und tanzen auch sehr gerne und besonders mögen sie es, wenn Aja ihnen mit dem neuen bunten Kuscheltier „Donkee“ eine Geschichte auf Mandinka erzählt.

Insgesamt hat es uns sehr beeindruckt, mit wieviel Motivation und Liebe die Lehrerinnen unter diesen Bedingungen mit den Kindern arbeiten und mit wie wenig die Kinder zufrieden sind. Der hohen Stellenwert von Bildung, das Engagement aller und ihre freundliche Bereitschaft, uns einen Einblick in ihr Leben und ihre vielfältige Arbeit in den großen Gärten zu geben, hat uns nachhaltig beeindruckt.

Monika Stöhr