Bericht der Gambiareise von Christian Göken (28.04.2018 – 21.05.2018)
Kindergarten Buniadu:
Fast eine Woche Gambia liegt nun schon hinter mir und ich komme endlich dazu ein paar Zeilen zu schreiben. Da hier der 1. Mai ebenfalls ein Feiertag war, sind Matthias Ketteler (Projekthilfe Gambia) und ich am 2. Mai um kurz vor 5 Uhr morgens in Manjai gestartet, um die Projekte zu besuchen. Wir haben mit viel Glück die erste Fähre bekommen und mit noch mehr Glück war es sogar die neue Fähre. Somit dauerte die Überfahrt nur 20 Minuten. In Buniadu angekommen habe ich die Veränderungen nach der Renovierung des Kindergartens das erste Mal live gesehen. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr sich alles zum Positiven verändert hat. Ich war echt gerührt. DANKE an die beteiligten Freiwilligen und dem Team von „Project Aid The Gambia“. Wir haben den Rest des Tages dann damit verbracht, uns überall „anzumelden“ und erste Gespräche zu führen.
Am nächsten Tag ist vormittags der LKW aus Manjai gekommen und hat kleine Stühle für den Kindergarten gebracht. Mit den neuen Stühlen kann bereits der erste Raum ausgestattet werden. In einigen Wochen werden weitere Stühle und hoffentlich Tische folgen. Sonst werden die Vorhandenen Tische entsprechend repariert. Auch sollen wir Tafeln für unsere Räume bekommen, die bei Project Aid The Gambia im Zulauf sind.
Health Center und Neubau:
Unseren neuen Krankenpfleger Ousman, der die Leitung in Buniadu übernommen hat, habe ich ebenfalls kennengelernt. Bei vielen Gesprächen mit den Angestellten, dem Alkalo (ähnlich wie ein Bürgermeister) und den Dorfältesten wurde mir berichtet, dass unser jetziges Team bei der Bevölkerung sehr beliebt ist und gut zusammenarbeitet. Wir haben dann unsere Pläne für den Neubau eines Angestelltenhauses und das zusätzliche Klassenzimmer vorgestellt und mit allen beteiligten besprochen. Bereits in der nächsten Woche startet die Bauphase und erste Sandlieferungen sind bereits angekommen, nachdem wir eine geeignete Sandgrube besucht hatten. Außerdem wurde fleißig aufgeräumt und „ausgemistet“.
Am Abend fand ein Mitarbeitertreffen auf der Lodge statt. So konnte man bei Essen und Getränken noch über das ein oder andere Problem oder auch Wünsche sprechen. Das Team war soweit zufrieden und es gab auch keinerlei größere Probleme.
Beim abschließenden Gespräch mit dem Alkalo haben wir ihm die Zusage gegeben, dass wir im Rahmen der Baumaßnahmen das WC für die Moschee neu machen und zusätzlich eine Waschgelegenheit bauen, damit man sich vor dem Gebet die Hände und Füße reinigen kann.
Im Laufe der verbleibenden Tage wurden die üblichen Büroarbeiten erledigt, die immer anstehen, wenn Vorstandsmitglieder vor Ort sind. Natürlich gab es auch noch eine Menge mit der Bauplanung zu tun. Es mussten Berechnungen gemacht werden und die entsprechenden Preise für die Gewerke wurden eingeholt. In der zweiten Hälfte der Reise wurde ich dann per Mail informiert, dass mein Rückflug gestrichen wurde und ich mich mal bei der Airline melden sollte. Streik in Brüssel und somit erst 5 Tage später zurück. Grundsätzlich ärgerlich, aber in dem Fall konnte ich unter anderem noch mit Matthias und dem Vorsitzenden von Projekt Aid The Gambia am Treffen mit dem Präsidenten H.E. Adama Barrow teilnehmen. Morgens um 4 Uhr ging es los, da wir ca. 360 km Anreise vor uns hatten. RDI e.V. war nicht direkt Gesprächsthema, aber es ging um die medizinische Versorgung im Land. Es war für mich natürlich sehr interessant und aufschlussreich.
Zum Abschluss der Reise gab es noch ein lustiges Zusammentreffen mit einer weiteren Freiwilligen über die Projekthilfe Gambia e.V. Diese Freiwillige hatte vor einigen Monaten mit mir telefoniert und ich musste ihr absagen, da bereits die Planung für den Bau soweit war, dass ich unsere Unterkünfte nicht belegen wollte. Nun ist auch hier wieder ein gelungenes Zusammenspiel beider Vereine zustande gekommen.
Für mich war es wieder einmal eine spannende, aufregende und arbeitsreiche Reise. Die Fortschritte die in Buniadu gemacht werden sind riesig und es macht großen Spaß zu sehen, was alles möglich ist, auch wenn vieles von Deutschland aus koordiniert werden muss.