Riverboat-News Nr. 18

Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Freunde und Förderer des Vereins,

nun ist die Fußballweltmeisterschaft zu Ende gegangen, und die viele Zeit, die zahlreiche Menschen vor dem Fernseher verbracht haben, um sich die Spiele anzuschauen, kann nun wieder anderweitig genutzt werden, z. B. mit dem Lesen dieses Newsletters. Nun ist ja nicht nur die deutsche Mannschaft frühzeitig nach Hause geschickt worden, auch keine der teilnehmenden afrikanischen Mannschaften hat die Gruppenphase überstanden. Dennoch ist gerade in Westafrika die Begeisterung für den Fußball ungebrochen, viele junge Männer träumen von einer Karriere als Profi-Fußballer in Europa. Dafür trainieren sie hart unter den ungünstigsten Bedingungen. Und in Buniadu trainiert unser Health-Center-Mitarbeiter Giddo die örtliche Fußballmannschaft. Nun weiß ich nichts über die Erfolge oder Misserfolge der Mannschaft zu berichten, dafür aber einiges aus unserem Projekt.

Erweiterungsbau Kindergarten und Neubau Personalwohnhaus

Wie bereits angekündigt konnte dank großzügiger Spenden der Partnerverein Project Aid the Gambia mit dem Bau eines dritten Raumes für den Kindergarten und eines direkt neben dem Health Center gelegenen Wohnhauses für Personal und Freiwillige beginnen. Hierzu gibt es ein kleines Video: https://youtu.be/IZwIAOE9vuk .

Inzwischen sind die Bauarbeiten bereits fortgeschritten, und wer im Herbst oder Winter als Volunteer dort einziehen möchte, sollte sich rasch bewerben. Im Moment müssen die Bauarbeiten allerdings immer wieder unterbrochen werden aufgrund der Regenzeit. Die Regenfälle waren teilweise so heftig, dass das ganze Gelände 30 cm hoch unter Wasser stand.

Neue Beiträge auf der Homepage

Wer dann nach dem Lesen dieses Newsletters sich noch weiter mit RDI-e.V. beschäftigen möchte findet auf unserer Homepage einige neue Berichte, Zeitungsartikel und Bilderstrecken. Der Besuch auf www.rdi-ev.de lohnt sich wie immer.

Mitarbeiter neu eingekleidet

Der Dorfschneider war fleißig. HC Personal und auch unsere Lehrer haben nun neue Arbeitskleidung bekommen. Hier gibt es nun auch farbliche Unterschiede zwischen Fachpersonal und Hilfskräften, wie es in Gambia üblich ist.

Spendencontainer endlich angekommen

Der Container, der bereits Mitte Mai in Ganderkesee beladen worden war und dann am 04. 06 auch endlich auf See ging, kam natürlich nicht planmäßig in Gambia an. Die See war ruhig und das Schiff lief gut. Leider waren aber noch andere Schiffe vorher an der Reihe, um ihre Ladung zu löschen. Somit wurde der Container dann erst ca. 10 Tage später als geplant entladen. Dafür ging die Abfertigung mit den Behörden dank der Vorbereitung durch den Partnerverein Project Aid The Gambia reibungslos, und der Container konnte dann in Manjai-Kunda von vielen fleißigen
Händen entladen werden. Von dort gingen die Spenden mit dem eigenen LKW dann über den Fluss nach Buniadu. Ausstattung für den Kindergarten, Fliesen, Waschbecken, Toiletten etc. für das Personalwohnhaus und andere Sachspenden können nun ihrer Bestimmung gemäß zum Einsatz kommen.

Patientenzahlen steigen kontinuierlich

Nach dem Wechsel in der Leitung des Gesundheitszentrums mit Einstellung des leitenden Krankenpflegers Ousman hat sich nicht nur die Stimmung im Team verbessert, sondern ist auch die Akzeptanz im Dorf gestiegen, sodass bei zunehmendem Vertrauen der Bevölkerung zum Team des Health-Centers auch die Zahl der versorgten Patienten deutlich angestiegen ist und die Auslastung zur Zeit bei über 200 Behandlungen pro Woche liegt. Bei dieser erfreulichen Entwicklung sehen wir dann auch locker über immer wieder auftretende Widrigkeiten hinweg wie eine defekte Batterie der Solaranlage oder notwendige Reparaturen am Krankenwagen (hat jetzt auch wieder ein Blaulicht, nachdem das alte der frühere Fahrer zerlegt hatte)

2. Bremerhavener Afrikafestival

Am 18. Und 19. August findet in Bremerhaven das 2. Afrikafestival statt. Bei hoffentlich besserem Wetter als im Vorjahr finden Besucher Kulinarisches, Bekleidung und Musik aus Afrika sowie einen Informationsstand von RDI-e.V. Ein Besuch lohnt sich sicherlich und bietet vielleicht auch die Möglichkeit, „alte Bekannte“ aus dem Verein zu treffen.
https://www.facebook.com/Yankadi-ba-369136599779307

Zum Schluss

wünsche ich uns allen einen schönen Spätsommer. Ich möchte an dieser Stelle aber auch bereits darauf hinweisen, dass für Ende November die jährliche Mitgliederversammlung geplant ist, dieses Mal wieder mit Wahlen des Vorstands.

Herzliche Grüße
Dr. med. Markus Schopp

Bericht der Gambiareise von Christian Göken (28.04.2018 – 21.05.2018)

Kindergarten Buniadu:

Fast eine Woche Gambia liegt nun schon hinter mir und ich komme endlich dazu ein paar Zeilen zu schreiben. Da hier der 1. Mai ebenfalls ein Feiertag war, sind Matthias Ketteler (Projekthilfe Gambia) und ich am 2. Mai um kurz vor 5 Uhr morgens in Manjai gestartet, um die Projekte zu besuchen. Wir haben mit viel Glück die erste Fähre bekommen und mit noch mehr Glück war es sogar die neue Fähre. Somit dauerte die Überfahrt nur 20 Minuten. In Buniadu angekommen habe ich die Veränderungen nach der Renovierung des Kindergartens das erste Mal live gesehen. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr sich alles zum Positiven verändert hat. Ich war echt gerührt. DANKE an die beteiligten Freiwilligen und dem Team von „Project Aid The Gambia“. Wir haben den Rest des Tages dann damit verbracht, uns überall „anzumelden“ und erste Gespräche zu führen.

Am nächsten Tag ist vormittags der LKW aus Manjai gekommen und hat kleine Stühle für den Kindergarten gebracht. Mit den neuen Stühlen kann bereits der erste Raum ausgestattet werden. In einigen Wochen werden weitere Stühle und hoffentlich Tische folgen. Sonst werden die Vorhandenen Tische entsprechend repariert. Auch sollen wir Tafeln für unsere Räume bekommen, die bei Project Aid The Gambia im Zulauf sind.

Health Center und Neubau:

Unseren neuen Krankenpfleger Ousman, der die Leitung in Buniadu übernommen hat, habe ich ebenfalls kennengelernt. Bei vielen Gesprächen mit den Angestellten, dem Alkalo (ähnlich wie ein Bürgermeister) und den Dorfältesten wurde mir berichtet, dass unser jetziges Team bei der Bevölkerung sehr beliebt ist und gut zusammenarbeitet. Wir haben dann unsere Pläne für den Neubau eines Angestelltenhauses und das zusätzliche Klassenzimmer vorgestellt und mit allen beteiligten besprochen. Bereits in der nächsten Woche startet die Bauphase und erste Sandlieferungen sind bereits angekommen, nachdem wir eine geeignete Sandgrube besucht hatten. Außerdem wurde fleißig aufgeräumt und „ausgemistet“.
Am Abend fand ein Mitarbeitertreffen auf der Lodge statt. So konnte man bei Essen und Getränken noch über das ein oder andere Problem oder auch Wünsche sprechen. Das Team war soweit zufrieden und es gab auch keinerlei größere Probleme.

Beim abschließenden Gespräch mit dem Alkalo haben wir ihm die Zusage gegeben, dass wir im Rahmen der Baumaßnahmen das WC für die Moschee neu machen und zusätzlich eine Waschgelegenheit bauen, damit man sich vor dem Gebet die Hände und Füße reinigen kann.

Im Laufe der verbleibenden Tage wurden die üblichen Büroarbeiten erledigt, die immer anstehen, wenn Vorstandsmitglieder vor Ort sind. Natürlich gab es auch noch eine Menge mit der Bauplanung zu tun. Es mussten Berechnungen gemacht werden und die entsprechenden Preise für die Gewerke wurden eingeholt. In der zweiten Hälfte der Reise wurde ich dann per Mail informiert, dass mein Rückflug gestrichen wurde und ich mich mal bei der Airline melden sollte. Streik in Brüssel und somit erst 5 Tage später zurück. Grundsätzlich ärgerlich, aber in dem Fall konnte ich unter anderem noch mit Matthias und dem Vorsitzenden von Projekt Aid The Gambia am Treffen mit dem Präsidenten H.E. Adama Barrow teilnehmen. Morgens um 4 Uhr ging es los, da wir ca. 360 km Anreise vor uns hatten. RDI e.V. war nicht direkt Gesprächsthema, aber es ging um die medizinische Versorgung im Land. Es war für mich natürlich sehr interessant und aufschlussreich.

Zum Abschluss der Reise gab es noch ein lustiges Zusammentreffen mit einer weiteren Freiwilligen über die Projekthilfe Gambia e.V. Diese Freiwillige hatte vor einigen Monaten mit mir telefoniert und ich musste ihr absagen, da bereits die Planung für den Bau soweit war, dass ich unsere Unterkünfte nicht belegen wollte. Nun ist auch hier wieder ein gelungenes Zusammenspiel beider Vereine zustande gekommen.

Für mich war es wieder einmal eine spannende, aufregende und arbeitsreiche Reise. Die Fortschritte die in Buniadu gemacht werden sind riesig und es macht großen Spaß zu sehen, was alles möglich ist, auch wenn vieles von Deutschland aus koordiniert werden muss.